TISPOL-Kontrollwoche: 82 Prozent Lenk- und Ruhezeitvergehen

Kiel – Die Landespolizei Schleswig-Holstein hat eine Woche lang in Schleswig-Holstein verstärkte Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs durchgeführt. Bisher wurden diese Kontrollen unter der Bezeichnung „TISPOL-Kontrollwoche“ durchgeführt. Der europaweite Verbund ist umbenannt worden, zukünftig heißen die europaweiten Aktionen „ROADPOL-Kontrollwochen“. Die Überprüfung des Lkw-Verkehrs bildete den Schwerpunkt der Maßnahmen.

Es wurden 757 Fahrzeuge kontrolliert und dabei 268 Fahrzeuge beanstandet. Die Beanstandungsquote beträgt rund 36 Prozent. Schwerpunkt waren erneut Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten. In 221 Fällen wurden zu lange Lenkzeiten, zu kurze Pausen oder auch fehlende Aufzeichnungen über die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer festgestellt. Das ist eine Quote von rund 82 Prozent der 268 Beanstandungen beruhten auf Lenk- und Ruhezeitvergehen.

Weiterer Schwerpunkt waren Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, zum Beispiel zu schnelles Fahren, und Ladungsverstöße, in der Regel Überladung der Fahrzeuge und mangelnde Ladungssicherung. Insgesamt untersagten die Einsatzkräfte 58 Fahrzeugführern die Weiterfahrt, was bedeutete dass ungefähr jedem fünften beanstandeten Fahrzeug die Weiterfahrt verweigert wurde.

Aus Sicht der Polizei sind Kosten- und Konkurrenzdruck im Transportgewerbe ein Hauptgrund für viele Verstöße: „Wer sein Fahrzeug überlädt oder zu lange am Steuer sitzt, verschafft sich Wettbewerbsvorteile. Diese Vorteile gehen aber auf Kosten der Verkehrssicherheit und natürlich auch der Gesundheit der betroffenen Fahrer“, so Marcel Schmidt, Pressesprecher im Landespolizeiamt.

Lkw-Unfälle haben oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer. Hauptunfallursachen auf den Autobahnen sind Geschwindigkeitsüberschreitungen, mangelnde Ladungssicherung, unzureichender Abstand, Fehler beim Überholen und Übermüdung. Übermüdete Fahrer und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Darum ist es wichtig, durch möglichst häufige und intensive Kontrollen die anderen Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfallfolgen insbesondere auf Bundesautobahnen zu bewahren.

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