Illustrationsfoto: Arno Reimann
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Kiel – Die Gemeinsame Terrorismusabwehr-Exercise (GETEX) führt 2026 zum wiederholten Male zahlreiche Sicherheitsbehörden aus Bund und Ländern in einem deutschlandweiten Übungsverbund zusammen. Nach der ersten Durchführung im Jahr 2017 werden erneut gemeinsame Abläufe, Entscheidungswege und Einsatzstrukturen unter realitätsnahen Bedingungen trainiert.

Die Vorbereitungen für die kommende GETEX laufen bereits seit mehreren Monaten. Schleswig-Holstein übernimmt dabei die zentrale Koordinierung und Planung der bundesweiten Übung und richtet im Frühjahr ein eigenes Übungsszenario im Land aus. Ziel der GETEX ist es, die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Bundeswehr und weiteren Sicherheitsbehörden nachhaltig zu stärken und die Reaktionsfähigkeit in komplexen Bedrohungslagen unter realistischen Bedingungen zu erproben. Damit leistet Schleswig-Holstein 2026 einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung und Fortschreibung der ressortübergreifenden Übungskultur im Bereich der Terrorismusabwehr.

Bundesweite Übung mit fünf Landesszenarien

Die GETEX 2026 basiert auf einem eng abgestimmten Zusammenwirken innerhalb der Sicherheitsstrukturen Deutschlands und setzt auf Kooperation zwischen Bund und Ländern im Rahmen der gesetzlichen Amtshilfe. Neben einem eigenen schleswig-holsteinischen Szenario werden vier weitere Landesszenarien in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Rheinland-Pfalz geplant und zeitgleich im März 2026 ausgerichtet.

Länderpolizeien, die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und zahlreiche weitere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bereiten sich gemeinsam mit der Bundeswehr, dem Bundesinnenministerium sowie dem Bundesverteidigungsministerium auf die länderübergreifende Übung vor. Die Arten der Beteiligungen umfassen dabei ein breites Spektrum. Vom Entsenden von Übungsbeobachtern und Experten, über das Konzipieren eigener, mit dem schleswig-holsteinischen Hauptszenario verbundener Übungen, bis hin zum Stellen von übenden Einsatzkräften.

Schleswig-Holstein: Übung mit maritimen Schwerpunkt

Das Landesszenario in Schleswig-Holstein wird erstmals als umfassende Vollübung mit tatsächlichen Handlungssträngen umgesetzt. Die Planungen beinhalten reale Übungshandlungen an Land, in der Luft und auf See. Ein besonderer Fokus liegt auf der maritimen Sicherheitslage, insbesondere im Bereich des Nord-Ostsee-Kanals sowie ausgewählten Ostseegebieten.

Die operativen Übungsanteile werden sich über mehrere Kreise und Städte des Landes sowie über verschiedene Wasserstraßen und Seegebiete erstrecken. Das fiktive Szenario bildet dabei ein komplexes terroristisches Bedrohungsbild ab, das Angriffe auf kritische Infrastruktur und sicherheitsrelevante Einrichtungen sowie Arten von Spionage und Sabotage realitätsnah simuliert.