Truck & Bus: Beanstandungen bei jeder dritten Kontrolle

Kiel – Die Landespolizei Schleswig-Holstein hat in der vergangenen Woche im Rahmen einer TISPOL-Kontrollwoche einen Schwerpunkt auf die Kontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs gelegt. In allen Polizeidirektionen des Landes erfolgten trotz des widrigen Wetters gezielte Kontrollen durch speziell geschulte Einsatzkräfte.

Polizeidirektor Axel Behrends, im Landespolizeiamt verantwortlich für Verkehrssicherheitsarbeit: "Der bisherige Trend der konstant hohen Beanstandungsquote von mehr als 30 Prozent hat sich leider erneut bestätigt. Während der vergangenen Kontrollwoche wurden wiederum zahlreiche Verstöße gegen Fahrpersonalvorschriften, Ladungssicherung, Überladung und Gefahrgutvorschriften festgestellt und zur Ahndung gebracht."

599 Fahrzeuge wurden kontrolliert, davon beanstandeten die Polizistinnen und Polizisten 201 Fahrzeuge aus dem gesamten europäischen Raum. Allein im Bereich der Fahrpersonalvorschriften stellten die Kontrolleure 587 Verstöße fest. 12 Fahrzeuge wiesen technische Mängel an der Bremsanlage, der Beleuchtung, den Reifen, der Federung oder den Achsen auf. Außerdem ahndeten die Einsatzkräfte 88 Verstöße wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, fehlende Ladungssicherung und Überladung. Insgesamt musste 59 Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagt werden.

Grund für die hohe Beanstandungsquote dürfte der anhaltende Konkurrenzdruck in diesem nach wie vor aufwachsenden Gewerbe sein. Die Verkehrsströme des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs wachsen seit Jahren an, die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen leider auch. In den vergangenen fünf Jahren um 23,0 Prozent. In diesem Vergleichszeitraum wurden 9,9 Prozent mehr Verkehrsteilnehmer verletzt oder gar getötet. Auf den Bundesautobahnen ereigneten sich 35,3 Prozent der aufgenommenen Verkehrsunfälle mit Güterkraftfahrzeugen, wobei die Bundesautobahnen nur 6,2 Prozent Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen haben. Lkw-Unfälle haben oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer.

Hauptunfallursachen sind Geschwindigkeitsüberschreitungen, mangelnde Ladungssicherung und Übermüdung. Übermüdete Fahrer und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar.

„Die geltenden Regeln, insbesondere die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten sowie die Einhaltung der Beladungsgrenzen, werden häufig missachtet. Die Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs bleibt ein Schwerpunkt der Landespolizei in der spezialisierten Verkehrsüberwachung. Darum ist es wichtig, durch möglichst häufige intensive Kontrollen die anderen Verkehrsteilnehmer vor diesen ´rollenden Zeitbomben´ zu schützen", betonte Axel Behrends.

Zum Hintergrund von TISPOL: TISPOL (Traffic Information System Police) wurde durch die Verkehrspolizeien Europas gegründet, um die Verkehrssicherheit und Strafverfolgung europaweit zu verbessern. Das Hauptziel von TISPOL ist die Reduzierung der Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten auf Europas Straßen. Die ständigen Schwerpunktthemen sind unter anderem Geschwindigkeit, Ablenkung, Sicherheitsgurt, Alkohol und Drogen und der gewerbliche Güter-/Personenverkehr.

 

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