Foto: Arno Reimann
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Lübeck – Die Polizei in Lübeck und Ostholstein verzeichnete am vergangenen Wochenende (18.8.bis 20.8.) ein erhöhtes Einsatzaufkommen, was neben zahlreichen Veranstaltungen auch auf die sommerlichen Temperaturen zurückzuführen sein dürfte. Für die Hansestadt Lübeck registrierte die Einsatzleitstelle 459 und den Kreis Ostholstein 335 Einsatzanlässe, wobei nicht in allen Fällen das Erscheinen der Polizei erforderlich wurde. Die Einsatzlagen wurden durch den Regeldienst abgearbeitet, der durch die Einsatzkräfte des Polizei-Autobahn-und Bezirksreviers (PABR) Scharbeutz sowie die Lübecker Diensthundestaffel Unterstützung erhielt.

Die Schwerpunkte der Einsatzanlässe bildeten Trunkenheitsfahrten, Verkehrsunfälle, körperliche Auseinandersetzungen, Ruhestörungen sowie zwei Großveranstaltungen.

Hansestadt Lübeck:

Während des Christopher Street Day in Lübeck versammelten sich am Sonnabend (19.8.) mehr als 2.000 Menschen, um unter dem Motto „#bleibMutig“ für Akzeptanz, Respekt und Vielfalt zu demonstrieren. Die Veranstaltung mit einem sich anschließenden Straßenfest auf dem Markt kann grundsätzlich als fröhlich, ausgelassen und friedlich beschrieben werden. Insgesamt leitete die Polizei sechs Strafverfahren ein, nachdem im Vorfeld des Aufzuges zwei Regenbogenbanner beschädigt wurden.

Außerdem kam es während der Versammlung am Holstentorplatz zu verbalen Auseinandersetzungen mit Teilnehmern des CSD und einer Gruppierung zum Thema „Christliche Botschaft mit Bezug auf aktuelle politische Themen“. In drei Fällen wird wegen des Verdachts der Körperverletzung sowie in einem Fall wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Da politisch motivierte Hintergründe nicht ausgeschlossen werden können, werden die weiteren Ermittlungen durch die Lübecker Kriminalpolizei vorgenommen.

Am Freitagabend (18.8.) trat eine 21-jährige Lübeckerin auf einem Tankstellengelände in der Straße Bei der Lohmühle gegen ein parkendes Fahrzeug. Bei der Sachverhaltsaufnahme wurde die alkoholisierte Frau zunehmend aggressiver und befolgte die polizeilichen Anweisungen nicht. Als sie in Gewahrsam genommen werden sollte, trat sie gegen einen Beamten und verletzte ihn leicht.

Am Sonnabend gegen 19.30 Uhr war das Erscheinen mehrerer Streifenwagen auf dem Sportplatz im Hansering erforderlich, nachdem zwei Fußball spielende Gruppen junger Erwachsener in eine körperliche Auseinandersetzung gerieten. Drei Personen wurden leicht verletzt. Die Hintergründe sind Gegenstand der Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.

Zwei Stunden später kam es zu einem weiteren Großeinsatz, weil sich mehrere Personen in der Friedenstraße schlagen sollten. Hierbei kam ersten Erkenntnissen zufolge auch eine Eisenstange zum Einsatz. Ein 51 Jahre alter Lübecker wurde durch die Einsatzkräfte am Boden liegend vorgefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Die genauen Umstände des Geschehens sind unklar. Die Polizei stellte eine Schreckschusswaffe sicher und ermittelt ebenfalls wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.

Gegen 23.40 Uhr kam es am Fähranleger in Travemünde zu einer weiteren Auseinandersetzung. Zwei 25 und 33 Jahre alte Männer überquerten die Fahrbahn und behinderten hierdurch einen Linienbus. Im Zuge dessen kam es zu wechselseitigen Beleidigungen zwischen den Passanten und dem Fahrer, die bis zu einem Faustschlag eskalierten. Der 44-jährige Busfahrer muss sich nun in einem Strafverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung verantworten.

Des Weiteren kam es am Wochenende zu mehreren Trunkenheitsfahrten im Verkehr. Am Freitagabend kontrollierte eine Streife des 3. Polizeireviers im Meesenring einen mit vier Insassen besetzten Renault. Der 26-jährige Fahrer war mit 2,24 Promille erheblich alkoholisiert.

In der Straße Bei der Lohmühle konnte in der Nacht zu Sonnabend ein 22 Jahre alter Norderstedter an der Weiterfahrt mit seinem BMW gehindert werden, nachdem die Polizei einen Atemalkoholwert von 1,72 Promille maß.

Sonnabend, gegen 20.30 Uhr, fahndete die Polizei nach einem in Schlangenlinien fahrenden Hyundai Tucson aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, der ohne Licht auf der Autobahn 226 in Richtung Hamburg unterwegs war. Durch aufmerksame Zeugen konnte beobachtet werden, wie das Fahrzeug auf den Großparkplatz in Lübeck-Dänischburg gelenkt wurde. Zuvor hatte noch ein Fahrerwechsel stattgefunden. Wie sich bei der anschließenden Kontrolle herausstellte, war der Tausch vom Fahrer- auf den Beifahrersitz wenig hilfreich. Sowohl der 61 Jahre alte Mann als auch dessen 51-jährige Begleitung waren erheblich alkoholisiert.

In der Nacht zu Sonntag (20.8.) endete der abendliche Alkoholkonsum für einen Radfahrer aus Ostholstein mit schweren Verletzungen. Der 56 Jahre alte Mann befuhr mit seinem Fahrrad die Straße Vorderreihe und stürzte ohne Fremdverschulden zu Boden. Einen Atemalkoholtest lehnte er ab. Zur medizinischen Versorgung wurde er in ein Krankenhaus gebracht.

In allen Fällen wurden die Entnahme von Blutproben angeordnet, der Führerschein beschlagnahmt sowie ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr eröffnet.

Kreis Ostholstein:

Am Abend des 18. August wurde das Eutiner Stadtfest mit Flohmarkt und dreitägigem Musikprogramm eröffnet. An allen Tagen herrschte reges Besucheraufkommen mit etwa 40.000 bis 45.000 Interessierten. Die Veranstaltung wurde mit zusätzlichen Einsatzkräften des Polizeireviers Eutin sowie Beamten des PABR Scharbeutz begleitet. Die Polizei bilanziert eine fröhliche Feststimmung ohne nennenswerte Vorkommnisse. Es wurde lediglich eine Körperverletzung im Rahmen einer Diskoveranstaltung am Sonnabend angezeigt.

Die Bäderorte der Lübecker Bucht waren ebenfalls stark frequentiert, sodass es zu Verkehrsbeeinträchtigungen, Verkehrsunfällen und Ruhestörungen gekommen ist.

Am Freitagnachmittag kam der 74 Jahre alter Fahrer eines Audi vom Grammdorfer Weg in Oldenburg ab und kollidierte mit einem Baum. Der Pkw kam letztlich auf dem Dach liegend zum Stillstand. Der Ostholsteiner wurde leicht verletzt in die Klinik gebracht.

Ein Radfahrer wurde Sonnabend, gegen 5.30 Uhr, nach einem Zeugenhinweis in Burg auf Fehmarn kontrolliert, nachdem er durch seine unsichere Fahrweise aufgefallen war. Der 39-Jährige erreichte eine Atemalkoholkonzentration von 2,05 Promille und musste die Polizisten zur Blutprobenentnahme begleiten.

In Timmendorfer Strand war kurz vor Mitternacht am Sonnabend ein 36 Jahre alter Mann aus Ostholstein mit seinem Audi in der Straße Timmendorfer Platz unterwegs. Da er entgegen der Einbahnstraße fuhr, wendete er seinen Pkw. Hierbei rammte er einen Poller und setzte sich mit hoher Geschwindigkeit vom Unfallort ab. Durch einen Taxifahrer wurde die Verfolgung aufgenommen. Auf einer Grünfläche in der Straße Am Kurpark endete die Fahrt, nachdem sich der Mann festgefahren hatte. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,08 Promille. Einen Führerschein konnte der Tatverdächtige nicht vorlegen, weshalb neben der Strafanzeige wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort, auch wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt wird.

Zu einem weiteren Unfall mit drei Verletzten kam es am späten Sonntagabend auf der Landesstraße 309 in Ratekau. Während des Abbiegens kollidierten ein Pkw Mercedes aus Hamburg und ein VW Up aus dem Kreis Ostholstein. Alle drei Unfallbeteiligten, im Alter von 20, 65 und 77 Jahren, mussten mit leichten Verletzungen stationär versorgt werden. Die Fahrbahn war zeitweise gesperrt.

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