Das 1. Polizeirevier in Lübeck in der Mengstraße ist telefonisch wieder erreichbar - Foto: Arno Reimann
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Lübeck – In der Schlutuper Straße in Lübeck kam es am Freitag (1.4.) aufgrund eines vermeintlich gewaltsamen Streits zu einem Polizeieinsatz. Der Wohnungsnehmer zeigte sich uneinsichtig und aggressiv. Im Verlauf des Einsatzes wurde ein Polizeibeamter von dessen Hund gebissen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.

Gegen 11.30 Uhr meldete eine Zeugin der Polizei, dass es in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus zu einem lauten Streit komme. Weil sie lautes Poltern und Schreie vernommen hatte, befürchtete sie, dass jemand gewalttätig geworden sein könnte.

Uneinsichtig und aggressiv

Beamte des 3. Polizeireviers konnten nur nach mehrmaliger Aufforderung den betroffenen Wohnungsnehmer, einen 43-jährigen Lübecker, zum Öffnen der Tür bringen, sodass eine erste Kontaktaufnahme erfolgte. Der Mieter zeigte sich uneinsichtig und verbal aggressiv. Er forderte die Polizeibeamten auf, zu gehen. Dabei hatte er seinen Hund (ähnlich eines Pitbull-Terriers) zwischen seine Beine geklemmt und am Halsband festgehalten.

Der Mann schloss die Tür kurz, öffnete sie wieder, pöbelte erneut und verschwand sodann wieder in seiner Wohnung. Weil die Beamten Blutanhaftungen an der Hand des Mannes erkennen konnten, bestand der Verdacht, dass sich in der Wohnung eine weitere, womöglich verletzte Person befinden könnte, weshalb Verstärkung angefordert wurde.

Beamte des 4. Polizeireviers und der Polizeistation Lübeck Moisling eilten zu Hilfe. Durch die Moislinger Beamten wurde am Fenster ein Gespräch mit dem weiterhin uneinsichtigen Mann geführt. Nach mehreren Minuten kündigte er an, nun Gassi gehen zu wollen und war im Begriff, zusammen mit seinem Hund an der kurzen Leine geführt, die Wohnung zu verlassen.

Pfefferspray gegen Angreifer

Er konnte sich so im Gerangel an den Beamten vorbei aus dem Haus begeben. Als er nun auf eine vor der Haustür stehende Beamtin zulief, wurde dem Mann von ihr zur Abwehr eines vermeintlichen Angriffs Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Davon angeschlagen begab er sich auf eine Rasenfläche vor dem Haus und setzte sich dort nieder. Sein Hund nahm neben ihm Platz. In der Zwischenzeit konnte sich ein Beamter des 3. Polizeireviers Zutritt zur Wohnung verschaffen. Eine weitere Person befand sich nicht darin.

Pfeffersprayg gegen Hund

Weil eine Behandlung des Herrn nach Angaben der angeforderten RTW-Besatzung nur erfolgen könne, wenn der Hund entfernt würde, erklärte dieser, dass man den Hund gefahrlos am Halsband greifen und wegziehen könne. Nachdem ein Beamter des 4. Polizeireviers das Halsband ergriff, drehte sich der Hund um und schnappte mehrfach nach dem Handgelenk des Polizisten. Mindestens ein Biss verursachte deutlich sichtbare Bissspuren. Dem Hund wurde daraufhin Pfefferspray ins Gesicht gesprüht.

In der Folge ließ der Hund ab und wurde von seinem Herrchen in die Wohnung verbracht. In der Zwischenzeit trafen weitere Unterstützungskräfte, unter anderem ein Diensthundeführer, am Einsatzort ein. Noch immer uneinsichtig und verbal aufbrausend wurde der Lübecker zur Entnahme einer Blutprobe mit auf die Dienststelle genommen. Diese durfte er im Anschluss wieder verlassen. Gegen den 43-Jährigen wurde eine Strafanzeige wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf und des Widerstandes gegen Polizeivollstreckungsbeamte gefertigt. Der leicht verletzte Polizeibeamte wurde ambulant in einem Krankenhaus behandelt.

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