Foto: Arno Reimann
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Lübeck – Die Mühlentorbrücke ist einer der wichtigen Verkehrsknotenpunkte für den Busverkehr in Lübeck. Täglich überqueren zahlreiche Buslinien die Brücke und sichern damit die Verbindung von der Innenstadt in Richtung Kronsforder Allee, Mönkhofer Weg und (südl.) Ratzeburger Allee. Damit verlaufen gleich drei Hauptachsen des „Lübeck-Takts“ über die Brücke.

Aufgrund des schlechten Zustands der Brücke haben der Brückenbau der Hansestadt Lübeck, die Stadtwerke Lübeck Mobil und der Aufgabenträger für den öffentlichen Nahverkehr vereinbart, die Mühlentorbrücke ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 für den Busverkehr zu sperren. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Brücke zu entlasten und gleichzeitig einen planbaren und stabilen Busverkehr zu gewährleisten. Das Liniennetz kann so mit ausreichendem Planungsvorlauf auf die Umleitungen angepasst werden. Kurzfristige erhebliche Eingriffe in das halbe Liniennetz aufgrund einer plötzlichen Vollsperrung können auf diese Weise vermieden werden.

Gleichzeitig wird die Brückenüberfahrt zur weiteren Entlastung ab 14. Dezember 2025 für alle Fahrzeuge auf maximal 3,5 Tonnen Gewicht beschränkt, so dass nur Pkw, Transporter und kleinere Wohnmobile die Mühlentorbrücke nutzen dürfen. Die Stadtverwaltung wird die Gewerbetreibenden hinsichtlich der Lieferverkehr und Zufahrten rechtzeitig vor Beginn der Sperrung gesondert informieren.

Neue Linienführung notwendig

Die geplanten Umleitungen sind das Ergebnis intensiver Abstimmungen und umfangreicher Prüfungen möglicher Alternativen. Dabei stand im Vordergrund, die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Fahrtzeitverlängerungen und ein Entfall von Haltestellen sollen weitestgehend vermieden und die Takte (Lübeck-Takt) der wichtigsten Linien beibehalten werden. Auch die Anbindung der Mühlenstraße bleibt weiterhin bestehen.

Für die künftige Linienführung werden zwei Umleitungswege eingerichtet:

•          Die Linie 7 fährt künftig über Mühlenstraße – Wallstraße – Possehlstraße und setzt ihre Fahrt Richtung Genin fort.

•          Alle übrigen betroffenen Linien werden über die Wahmstraße, die Rehderbrücke und die Hüxtertorallee geführt.

Der Linienweg über die Mühlenstraße ist für die Linien in Richtung Kronsforder Allee und Ratzeburger Allee zu umständlich. Diese Lösung bedeutet jedoch auch, dass die Wahmstraße stark belastet wird – insbesondere, solange die Beckergrube gleichzeitig gesperrt ist: Mit der Fahrplanänderung werden künftig rund 71 Busse pro Stunde die Straße passieren.

Diese Lösung ist trotz der Belastungen aber notwendig. Andere Varianten – etwa eine großräumigere Umleitung über die Wallstraße oder eine Verschwenkung einzelner Linien – hätten entweder deutliche Fahrtzeitverlängerungen bedeutet, wichtige Haltestellen von der Innenstadtanbindung abgeschnitten oder wären mit erheblichen Mehrkosten verbunden gewesen. Im Interesse der Fahrgäste und der Verlässlichkeit des ÖPNV bleibt die Umleitung über die Wahmstraße damit alternativlos.

Anpassungen im Liniennetz

Betroffen von größeren Anpassungen sind insbesondere die Linien 2, 4, 8, 15 und 25. Einige der vorgesehenen Anpassungen sollen unter anderem die Belastung in der Wahmstraße zumindest etwas zu verringern:

•          Die Linien 15 und 25 fahren künftig nicht mehr direkt in die Innenstadt.

•          Die Kurzfahrten der Linie 2 zwischen Bauernweg und Sudetenstraße entfallen. Der Abschnitt Sana-Kliniken – Sudetenstraße wird künftig durch die Linien 15 und 25 bedient.

•          Die Linie 8 übernimmt Fahrten der Linie 2 bis zum Bauernweg.

•          Die Linie 4 wird geteilt: Der Abschnitt zwischen Gustav-Radbruch-Platz und Heiweg wird künftig als neue Linie 41 geführt.

•          Diese Linie 41 endet temporär am Gustav-Radbruch-Platz

Für Fahrgäste bedeutet dies in einzelnen Bereichen, dass sie künftig umsteigen müssen, wenn sie das Stadtzentrum oder den ZOB erreichen wollen – etwa von der Sudetenstraße an den Sana-Kliniken oder vom Heiweg am Gustav-Radbruch-Platz. Betroffen sind jedoch überwiegend Linienäste mit vergleichsweise geringer Auslastung, sodass die Einschränkungen für die große Mehrheit der Fahrgäste gering bleiben.

Detaillierte Informationen voraussichtlich ab Anfang November 2025

Die neuen Fahrpläne treten am 14. Dezember 2025 in Kraft und werden voraussichtlich Anfang November 2025 veröffentlicht. Damit bleibt ausreichend Zeit, sich über die neuen Linienführungen zu informieren und Fahrten anzupassen.

Die Hansestadt Lübeck und die Stadtwerke Lübeck Mobil bitten alle Fahrgäste um Verständnis für die notwendigen Anpassungen: „Uns ist bewusst, dass die Sperrung der Mühlentorbrücke für den Busverkehr und Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen eine große Herausforderung darstellt – sowohl für den Busverkehr als auch für die Anwohnenden und Gewerbetreibenden der betroffenen Straßen“, erklärt Bausenatorin Joanna Hagen. „Mit den geplanten Umleitungen stellen wir jedoch sicher, dass die wichtigsten Verbindungen auch weiterhin zuverlässig bedient werden und die Bürgerinnen und Bürger Lübecks so gut wie möglich ihre Ziele erreichen können.“

Die Hansestadt Lübeck und die Stadtwerke Lübeck Mobil bitten um Verständnis für die notwendigen Anpassungen. Mit den geplanten Umleitungen wird gewährleistet, dass der Busverkehr auch während der Sperrung der Mühlentorbrücke zuverlässig funktioniert und die wichtigsten Linienverbindungen erhalten bleiben.