Foto: Arno Reimann
- Anzeige -

Lübeck – Rund 100 Radfahrer versammeln sich zur Stunde – und radeln bis 13.30 Uhr auf der Gehwegfläche An der Untertrave Ecke Beckergrube (wasserseitig) und ziehen über Kanalstraße – Hüxterdamm – Hüxtertorallee – Fußgänger/Fahrradbrücke zur Innenstadt – Mühlenbrücke – Mühlenstraße – Sandstraße – Kohlmarkt – Holstenstraße und zurück zur An der Untertrave. Es wird beabsichtigt, die Strecke insgesamt drei Mal abzufahren.

Während der Demonstration ist aufgrund temporärer Straßensperrungenen mit Verkehrsbehinderungen und Einschränkungen zu rechnen. Die Ordnungsbehörden sind vor Ort, um einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten.

Unter dem Motto „Lübeck kämpft für seine Zukunft“ ruft ein Bündnis zur Fahrraddemo gegen massive Kürzungen im Bildungs- und Sozialbereich auf. In einer Pressemitteilung heißt es dazu:

„Aus Sorge um die Zukunft der Lübecker Bildungs- und Soziallandschaft formiert sich Protest: Unter dem Motto „Weihnachtsstadt leuchtet – unsere Schulen bröckeln“ ruft das neu gegründete Bündnis „Lübeck kämpft für seine Zukunft“ zu einer Fahrraddemonstration am 13. Dezember 2025 um 12:30 Uhr auf. Treffpunkt ist die Brücke an der MuK.

Initiatorin Christiane Virgiels, die bereits am 3. Novembereine große Demonstration mit 300 Lübeckern gegen die angekündigten Sparmaßnahmen organisiert hat, richtet sich erneut an die Öffentlichkeit. Die hohe Beteiligung damals habe gezeigt, „wie ernst die Lage ist und wie viele Menschen nicht länger zusehen wollen“.

Hintergrund sind weitreichende Kürzungen, die von der Lübecker Kommunalpolitik beschlossen wurden:

Zahlreiche Schulsanierungen wurden verschoben oder gestrichen – trotz angekündigter Investitionen von 50 Millionen Euro. Für viele Schulen gibt es keine verbindlichen neuen Zeitpläne, was Schulleitungen, Eltern und Lehrkräften jede Planbarkeit nimmt. Dringend notwendige Maßnahmen zu Gebäudesanierung, Raumkapazitäten, Barrierefreiheit und moderner Lernumgebung bleiben aus. Die Folgen sind jahrelange Verzögerungen, die die Bausubstanz weiter verschlechtern – besonders dort, wo bereits heute gravierende Mängel bestehen. In der Sozial-, Kinder- und Jugendarbeit werden die Budgets für die kommenden 5 Jahre eingefroren, dies führt bei allgemeinen Kostensteigerungen und zu berücksichtigenden Tarifabschlüssen ebenfalls zu nicht bezifferbaren Kürzungen. Leidtragende sind hier ebenfalls Frauen, Kinder und Jugendöiche sowie Angebote für Familien.

„Diese Entscheidungen dürfen nicht stillschweigend hingenommen werden“, sagt Virgiels. „Es geht um die Zukunft unserer Kinder, um gute Lernbedingungen und um eine verlässliche soziale Infrastruktur. Lübeck verspielt Chancen – und wir müssen deutlich machen, dass wir das nicht akzeptieren. Unser Ziel ist es, Missstände nicht nur zu benennen, sondern einen konstruktiven Dialog mit der Politik einzufordern und nachhaltige Lösungen zu erreichen.“

Die Aktion soll ein sichtbares, friedliches und kreatives Zeichen setzen. Das Bündnis lädt alle Lübeckerinnen und Lübecker ein, sich mit geschmückten Fahrrädern, Lichterketten, Plakaten und Botschaften zu beteiligen.

„Wir brauchen die Stimmen aller Generationen“, betont Virgiels. „Nur gemeinsam können wir genug Druck erzeugen, damit in Lübeck wieder in Bildung und soziale Infrastruktur investiert wird.“

Initiatorin Christiane Virgiels für das Bündnis „Lübeck kämpft für seine Zukunft“