Matthias Laubenstein, Contract Director, Femern A/S, erläutert im Infocenter den Ablauf zur Herstellung der Tunnelelemente. (von links: Oliver Brandt, MdL; Catharina Nies, MdL; Nelly Waldeck, MdL und Matthias Laubenstein, Contract Director, Femern A/S,) - Foto: GRÜNE OH/oH
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Fehmarn/Rødby – Auf beiden Seiten des Fehmarnbelts ist deutlich sichtbar, dass der Tunnelbau in vollem Gange ist. Eine Delegation der GRÜNEN-Landtagsfraktion machte sich am 8.8. ein Bild von den Bauarbeiten für den Fehmarnbelttunnel in Rødbyhavn. Mit dabei die verkehrspolitische Sprecherin Nelly Waldeck, der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Oliver Brandt und die Landtagsabgeordnete Catharina Nies aus Ostholstein.

Vor dem Baustellenbesuch stand ein Gespräch mit den Bürgermeistern Jörg Weber und Jens Reise auf Fehmarn auf dem Programm.

Während der Fährüberfahrt erläutert Lars Friis Cornett, Deutschlanddirektor, Femern A/S, die aktuellen Baggerarbeiten im Fehmarnbelt.
(von links: Matthias Laubenstein, Contract Director, Femern A/S; Lars Friis Cornett; Oliver Brandt, MdL und Catharina Nies, MdL) – Foto: GRÜNE/oH

Nies machte in den verschiedenen Gesprächen immer wieder deutlich, dass der Fehmarnbelttunnel, die Sundquerung und die Hinterlandanbindung den Kreis Ostholstein in den kommenden Jahren verändern und zu großen Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt führen werden. Diese gilt es bestmöglich zu minimieren. Das betrifft aktuell zum Beispiel den Verkehr auf der Insel und der Sundbrücke, eine zuverlässige Anbindung durch den Schienenersatzverkehr zu gewährleisten und ein transparentes Umweltmonitoring beim Tunnelbau sicherzustellen.

 „Dies alles muss die Landespolitik im Blick haben.“ Deshalb lud die Ostholsteiner Landtagsabgeordnete Catharina Nies ihre Fraktionskollegen bewusst zu einem Regionaltag nach Ostholstein ein und erklärt hierzu: „Ich kann für Ostholstein in Kiel nichts erreichen, wenn ich als Einzelkämpferin unterwegs bin. Deshalb war es mir wichtig, meine neuen Kollegen gleich zu Beginn der Legislatur hierher einzuladen, damit sie sich selbst einen Eindruck von den verkehrlichen und ökologischen Herausforderungen hier in der Region verschaffen konnten.“

 Die verkehrspolitische Sprecherin Nelly Waldeck sagte: „Der Bau der Fehmarnbeltquerung wird kommen. Nun gilt es sicherzustellen, dass wir aus den Projekten den bestmöglichen Nutzen für die betroffenen Gemeinden vor Ort, sowie für gute schnelle Bahnverbindungen an der Ostküste gewinnen. Dazu zählt eine zügige Planung der Bahntrasse nach Hamburg, damit die Bahnquerung nach Dänemark schnellstmöglich auch auf deutscher Seite genutzt werden kann, sowie eine verlässliche Anbindung der umliegenden Gemeinden an den öffentlichen Verkehr. Darauf sollte in den nächsten Jahren unser Fokus liegen.“

„Mit den Realitäten arbeiten“

Zu dem Besuch auf der Tunnelbaustelle von Femern A/S in Dänemark ergänzte Nies: „Natürlich sind wir Grünen hier auf die Baustelle mit gemischten Gefühlen unterwegs, aber wir müssen ja jetzt mit den Realitäten arbeiten, die hier durch den Bau des Tunnels geschaffen werden. Da bin ich Pragmatikerin. Und das bedeutet, dass ich mich mit den vielen Details des Baus und den Planungen zur Hinterlandanbindung auseinandersetzen werde. Wir müssen alles versuchen, um ein Verkehrschaos auf und rund um Fehmarn zu verhindern.“

 Oliver Brandt: „Mittelfristig eröffnen sich in Schleswig-Holstein und Dänemark Chancen für eine engere Zusammenarbeit. Während der Bauphase ist es aber erst einmal wichtig, dass alle beteiligten Akteure sich eng abstimmen und zusammenarbeiten, um die negativen Auswirkungen auf den Tourismus und die regionale Wirtschaft möglichst gering zu halten.“

Catharina Nies ergänzte: „Und wenn wir schon etwas weiter denken – um die Regionen Ostholstein und Lolland miteinander zu verbinden, muss die Nutzung der neuen Schienenverbindung künftig natürlich auch für die tägliche Nutzung bezahlbar sein – insbesondere für den Pendlerverkehr mit der Bahn.“

Weitere Stationen des Tages waren Heiligenhafen und Timmendorfer Strand, wo jeweils die künftige Anbindung der touristisch geprägten Orte durch den ÖPNV behandelt wurden. Die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zum Nachfolger der sogenannten „Bäderbahn“ konnten anschaulich am Timmendorfer Bahnhof erörtert werden.

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