
Eutin – Das Engagement für den Naturschutz ist in Schleswig-Holstein stark verankert – das zeigte die Schutzgebietsbetreuertagung am 17. Mai im Eutiner Torhaus. Umweltminister Tobias Goldschmidt würdigte vor Ort den Einsatz der haupt- und ehrenamtlich Aktiven.
Goldschmidt betonte die Bedeutung ihrer Arbeit für den Erhalt der Natur im echten Norden: „Die Natur ist für viele Menschen in Schleswig-Holstein ein wertvoller Rückzugsort, sei es zum Durchatmen, Beobachten oder Erleben. Die einzigartige Landschaft hier im Land zwischen den Meeren hat einen großen Wert für die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner. Doch Wälder, Wiesen und Moore, Meere und Gewässer, Tier- und Pflanzenarten geraten zunehmend unter Druck. Die Natur findet immer weniger Raum zur Erholung vom Menschen. Der Schutz der natürlichen Lebensräume ist in Zeiten der Klimakrise und schwindender Artenvielfalt wichtiger denn je. Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich in Schleswig-Holstein so viele Menschen mit Herzblut für den Naturschutz engagieren. Denn ohne das große Netz engagierter Akteure wäre der Erhalt unserer einzigartigen Natur nicht auf diesem Niveau möglich“, so Goldschmidt.
Aktuell betreuen 43 Naturschutzvereine und -verbände 179 Gebiete zwischen Nord- und Ostsee. Weitere 28 Schutzgebiete werden von Gemeinden, Städten und Kreisen sowie den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, dem Bundesforst, einer lokalen Aktion und der Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge betreut. Die Betreuerinnen und Betreuer beobachten die Entwicklungen in den Schutzgebieten und informieren die Öffentlichkeit. Den Naturschutzbehörden teilen sie Vorschläge für Schutzmaßnahmen mit oder führen diese selber durch – beispielsweise Wiesen mähen, Zäune flicken oder Informationsschilder aufstellen. Sie erstellen zudem jährliche Betreuungsberichte.
Der Minister betonte auf der Veranstaltung die Bedeutung des Naturschutzes sowohl an Land als auch zur See: „Mit dem Aktionsplan Ostseeschutz 2030 setzt die Landesregierung ein deutliches Zeichen für einen besseren Schutz der Ostsee. Drei neue marine Schutzgebiete werden künftig 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengen Schutz stellen und wichtige Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen schaffen. Auch an Land leisten unsere 204 Naturschutzgebiete einen zentralen Beitrag für ein lebendiges Schleswig-Holstein – nicht nur für Flora und Fauna, sondern letztlich auch für uns Menschen. Wir arbeiten im Zuge der Schutzgebietsinitiative der Biodiversitätsstrategie daran, weitere Natur- und Erholungsoasen in unserem Land zu schaffen.“
Die Tagung wurde von Mitarbeitern der Integrierten Station Holsteinische Schweiz, der Stiftung Naturschutz, dem Rangerteam Eutin, der Unteren Naturschutzbehörde Ostholstein und dem Naturschutzverein Kasseedorf organisiert. Nach der Begrüßung durch das LfU und den Kreis Ostholstein bot die Veranstaltung unter Leitung von Dr. Thomas Holzhüter, stellvertretender Abteilungsleiter für Naturschutz im LfU, Schleswig-Holsteins ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern Raum für Austausch zwischen Behörden und Ehrenamt.
Im Vortragsprogramm stellte Carsten Burggraf das Auen- und Seenschutzprogramm der Integrierten Station Holsteinische Schweiz vor. Janine Geisler und Ronja Torkler (MEKUN) berichteten über die Umsetzung der landesweiten Prioritätenkonzepte für Lebensraumtypen und Arten. Birger Reibisch von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft präsentierte ein Artenschutzprojekt zum Schutz von Möwen- und Seeschwalbenbrutplätzen im Binnenland. Felix Evert vom Rangerteam Eutin blickte zurück auf das erste Rangerjahr. Den Abschluss bildeten Wolfram Hartwich und Burkhard Bünning vom Naturschutzverein Kasseedorf mit einem Einblick in das Schutzgebiet „Kasseedorfer Teiche“. Am Nachmittag führten Exkursionen unter fachkundiger Führung in das gleichnamige Gebiet sowie zum geplanten Naturschutzgebiet „Vierer See“.
(Quelle: pressestelle@mekun.landsh.de)