Ursache für den Anstieg der Krankschreibungen in 2022 im Kreis Ostholstein waren in erster Linie die vielen Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten. - Foto: AOK/oH
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Ostholstein – Im Jahr 2022 gab es im Kreis Ostholstein so viele Fehlzeiten wie noch nie zuvor. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach ist der Krankenstand bei den rund 24.000 bei der AOK NordWest versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im vergangenen Jahr auf 7,2 Prozent gestiegen, in 2021 betrug der Wert noch 5,7 Prozent.

„Ursache waren in erster Linie deutlich mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Durch den Wegfall der Abstands- und Hygieneregeln sind insbesondere die Infektionskrankheiten in 2022 rasant angestiegen. „Auch vor Corona gab es immer mal wieder starke Grippe- und Erkältungswellen. Doch diese außergewöhnlich hohen Krankenstände gab es noch nie“, so Wunsch.

Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen habe 2022 bei 23,8 Prozent und so mit weitem Abstand an erster Stelle gelegen. In 2021 hingegen lag deren Anteil bei nur 13,1 Prozent. „Husten, Schnupfen, Bronchitis und andere Erkältungskrankheiten verursachten damit 81,7 Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr“, so Wunsch. Danach folgten erst die Muskel- und Skeletterkrankungen (11,6 Prozent), Verletzungen (5,5 Prozent) und Verdauungserkrankungen mit einem Anteil von 4,8 Prozent an allen AU-Fällen.

Die Erwerbstätigen im Kreis Ostholstein fehlten im vergangenen Jahr durchschnittlich an 26,2 Tagen im Job. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 25,2 Prozent. Im Jahresschnitt 2021 waren sie noch 20,9 Tage krankgeschrieben. Die durchschnittliche Krankheitsdauer je Arbeitsunfähigkeit ist allerdings rückläufig: von 15,2 Tage in 2021 auf 12,2 Tage im vergangenen Jahr.

Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern im Kreis Ostholstein im Jahr 2022 mit 9,3 Prozent in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung zu beobachten. Der niedrigste Wert war in der Land- und Forstwirtschaft mit 4,4 Prozent festzustellen.

Der AOK-Gesundheitsbericht wertet auch den Krankenstand nach Alter und Geschlecht aus. Danach lag bei den Männern im Kreis Ostholstein der höchste Krankenstand mit 11,5 Prozent in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren, der niedrigste in der Altersgruppe von 25 bis 29 Jahren mit 4,5 Prozent. Bei den Frauen lag der höchste Krankenstand zwischen 60 bis 64 Jahren bei 11,6 Prozent, der niedrigste im Alter von 25 bis 29 Jahren bei 5,5 Prozent.

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