Foto: Arno Reimann
- Anzeige -

Lübeck – Mit Ende der Förderung zum 30. November 2025 zieht die Wirtschaftsförderung Lübeck eine positive Bilanz des Projekts ÜBERGANGSRÄUME. Die Initiative war Teil des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ und hat gezeigt, wie Leerstände durch kreative Zwischennutzungen effektiv reaktiviert werden können. Während der Projektlaufzeit eröffnete die Wirtschaftsförderung insgesamt vier ÜBERGANGSRÄUME, in denen regionale Unternehmen, Gründer und Kulturschaffende ihre Ideen testen und weiterentwickeln konnten.

Das VersuchsHaus in der ehemaligen Phoenix-Apotheke (Breite Straße 11) wurde zum neuen Standort des Vereins Kulturhorst e. V. und entwickelte sich zu einem lebendigen Ort für Zusammenkommen, Veranstaltungen, Ausstellungen und Vernetzung der Kulturszene. Dank der Unterstützung der Possehl-Stiftung, die die Mietkosten für weitere 18 Monate übernimmt, kann der Verein sein Angebot an diesem zentralen Standort fortsetzen.

Der ÜBERGANGSRAUM am Rathaus (Breite Straße 81) wurde auf Vorschlag der Wirtschaftsförderung räumlich aufgeteilt und neu ausgeschrieben. So konnte in der ehemaligen großen Lagerfläche ein vielfältiger Nutzungsmix verschiedener Dienstleister entstehen. Unter den sieben Mietern waren unter anderen ein Yogastudio, Angebote für Weintastings, eine Sprachschule für Migranten und eine Nachhaltigkeitsberatung. Einige dieser Angebote haben sich inzwischen dauerhaft in der Innenstadt verankert.

Auch in der Hüxstraße 13 konnte der Leerstand beseitigt werden. Dort hatte eine Spielothek ihren Betrieb eingestellt. Nach der ersten Anmietung des Startups BlingBlingBikes, das sich mittlerweile mit einem eigenen Laden in der Fischergrube etabliert hat, belebt Spirit Space nun die Fläche mit Spinning und Second-HandKonzepten. Mit „Feines aus Lübeck“ entstand in der Breite Straße 93 zudem ein Pop-up-Kaufhaus mit 16 Manufakturen, das durch vielfältige Produkte, Workshops und saisonale Aktionen neue Impulse in der Breiten Straße setzt. Das besondere Kaufhaus bleibt bis Jahresende geöffnet, damit die Manufakturen vom Weihnachtsgeschäft profitieren können. Über eine Fortsetzung des Konzepts in Eigenverantwortung der Manufakturen im nächsten Jahr werden aktuell Gespräche geführt.

Die Wirtschaftsförderung Lübeck zieht eine positive Bilanz des Projekts, das neue Netzwerke geschaffen, kreative Ideen sichtbar gemacht und spürbare Impulse für die Altstadt gesetzt hat. Insgesamt entstand ein vielfältiger Mix aus Kultur, Dienstleistungen und Einzelhandel. „Die ÜBERGANGSRÄUME haben gezeigt, wie wirkungsvoll flexible Nutzungen zur Belebung der Innenstadt beitragen können. Für viele war die Teilnahme eine einmalige Chance, ihre Ideen in Top-Lage auszuprobieren. Damit wurde deutlich: Die Innenstadt ist ein Ort zum Gründen“, erklärt Projektleiter Stefan Krappa. „Gleichzeitig können Zwischennutzungen strukturell zu hohen Mieten langfristig nicht kompensieren, sie leisten jedoch einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Innenstadt und stellen eine deutlich sinnvollere Lösung dar als Leerstand“, ergänzt Krappa.

Zum Hintergrund:

Mit ÜBERGANGSWEISE zu einer zukunftsorientierten Innenstadt

Mit dem Prozess ÜBERGANGSWEISE hat die Hansestadt Lübeck die im Rahmenplan Innenstadt und im Tourismusentwicklungskonzept (TEK 2030) erarbeiteten Ziele in die Praxis gebracht und weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stand der Umgang mit dem Strukturwandel, um die Innovationskraft Lübecks zu stärken, neue Impulse zu setzen und die Innenstadt sowohl für Lübecker als auch für Gäste erlebbar und zukunftsorientiert zu gestalten.

Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hansestadt Lübeck (Bereich Stadtplanung und Bauordnung, Bereich Gebäudemanagement), der Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH. Die Förder- und Projektlaufzeit reichte von 2022 bis Ende 2025 und wurde aus Mitteln des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren” des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) finanziert. (Quelle: KWL GmbH & Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH)