Große Bühne: In einem feierlichen Festakt hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück heute (Sonntag) den diesjährigen Deutschen Umweltpreis in Höhe von gesamt 500.000 Euro in Lübeck vergeben. Überreicht wurden die Preise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das Foto zeigt (von links): Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt, Klimaforscherin Prof. Dr Friederike Otto, DBU-Kuratoriumsvorsitzender Kai Niebert, den Bundespräsidenten, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, Holzbau-Unternehmerin Dagmar Fritz-Kramer und Bundesumweltministerin Steffi Lemke. - Bildrechte: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) - Fotograf: Peter Himsel/DBU-oH
- Anzeige -

Lübeck – Mit einer der höchstdotierten Umweltauszeichnung Europas sind in Lübeck die Klimawissenschaftlerinnen Friederike Otto und Holzbau-Pionierin Dagmar Fritz-Kramer ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte während der Verleihung in der Musik- und Kongresshalle in der Hansestadt, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, müssten die Gewohnheiten der Menschen vielfach geändert werden.

Große Kulisse für die Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis 2023 – Foto: Arno Reimann

Wegweisende Forschungsarbeiten für die Zuordnungswissenschaft

Die am Imperial College London arbeitende Klimawissenschaftlerin Friederike Otto hat sich mit wegweisenden Forschungsarbeiten um die sogenannte Zuordnungswissenschaft einen Namen gemacht. Die auch Attributionsforschung genannte Disziplin ergründet, welche Rolle der Klimawandel beim Wetter spielt – also ob und welche Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen und Extremwetter wie Hitzewellen, Dürren, Überflutungen und Starkregen bestehen. 2015 hat Otto die Initiative World-Weather-Attribution (WWA) mitbegründet und das Verfahren der Attribution von extremen Wetterereignissen zum menschengemachten Klimawandel maßgeblich mitentwickelt. Es geht vor allem um drei Faktoren: die schnelle Veröffentlichung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse über mögliche Zusammenhänge zwischen globalem Klimawandel und regionalem Extremwetter, neben Ursachenforschung auch die Darstellung lokaler Folgen der globalen Klimakrise sowie schließlich drittens Vorschläge für wirksame Anpassungsmaßnahmen.

Baustoff Holz als hervorragender Klimaschützer

Dagmar Fritz-Kramer ist Geschäftsführerin des in vierter Generation bestehenden Allgäuer Familienbetriebs Bau-Fritz GmbH & Co. KG, kurz Baufritz. Das Unternehmen hat sich auf Fertigholzbau bei Häusern, Wohnungen und Sanierungen spezialisiert. Der Baustoff Holz gilt als hervorragender Klimaschützer. Denn er speichert große Mengen an Kohlenstoff und verhindert so die Bildung von klimaschädlichem Kohlendioxid. Der Gebäudesektor ist schon jetzt ein Schlüsselfaktor, wenn Deutschland wie geplant bis 2045 klimaneutral werden will: Er verursacht nämlich hierzulande etwa 40 Prozent der bundesweit jährlich ungefähr 746 Millionen Tonnen Emissionen an klimaschädlichen Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2).

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein