Polizeibeamter setzt Schußwaffe ein

Heringsdorf – Bei einem Einsatz auf dem Anwesen eines 53-jährigen Hauseigentümers in Heringsdorf hat ein Polizeibeamter am Donnerstagabend (20.9.) von seiner Dienstwaffe Gebrauch gemacht. In einer gemeinsamen Medien-Information der Staatsanwaltschaft Lübeck und der Polizeidirektion Lübeck wird mitgeteilt, dass gegen 22.20 Uhr mittels Notruf die Polizei über eine Auseinandersetzung zwischen einem 22-jährigen Tatverdächtigen und dem 53-jährigen Hauseigentümer auf dessen Anwesen in Heringsdorf informiert wurde.

Nach ersten Erkenntnissen soll es während des Einsatzes zunächst zu einem tätlichen Angriff des jungen Mannes auf die Polizeibeamten gekommen sein und dieser im weiteren Verlauf ein Messer ergriffen haben. Im Flur des Hauses kam es schließlich zum Einsatz der Dienstwaffe durch einen der Beamten, durch den der junge Mann verletzt wurde.

Während der Sachverhaltsaufnahme soll der 22-jährige Kameruner, der im Jahr 2016 mit einem Visum nach Deutschland eingereist und in Heringsdorf gemeldet ist, aggressiv geworden sein und die eingesetzten Beamten des Polizeireviers Heiligenhafen angegriffen haben. Trotz Einsatz von Pfefferspray seitens der Beamten gelang es dem Mann, in der angrenzenden Küche ein Messer mit 15 cm Klingenlänge zu ergreifen. Nach ersten Erkenntnissen soll der Mann sodann mit dem Messer in der Hand in den Flur des Hauses gerannt und dort direkt auf den 39-jährigen Beamten zugelaufen sein. Der Aufforderung des Beamten, das Messer wegzulegen, soll er keine Folge geleistet haben. Daraufhin soll der Beamte zwei Schüsse mit der Dienstwaffe abgegeben haben. Der genaue Ablauf des Geschehens bedarf der weiteren Aufklärung und ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Der 22-Jährige erlitt eine Streifschussverletzung im Bauchbereich sowie eine Verletzung an einem Arm, flüchtete jedoch zunächst in ein Zimmer im Obergeschoss des Hauses. Gegen seine vorläufige Festnahme durch Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Schleswig-Holstein leistete der Mann keinen Widerstand. Er wurde umgehend in ein Krankenhaus verbracht, wo die Verletzungen operativ versorgt wurden. Er ist weiterhin im Krankenhaus, die erlittenen Verletzungen waren nach bisherigen Erkenntnissen jedoch nicht konkret lebensgefährlich.

Der 40-jährige Polizeibeamte wurde durch die Angriffe des jungen Mannes leicht verletzt und ärztlich behandelt. Der 39-jährige Polizeibeamte, der geschossen hat, blieb soweit unverletzt. Eine psychologische Betreuung ist bei beiden Beamten gewährleistet. Beide Polizisten versehen ihren Dienst aktuell beim Polizeirevier Heiligenhafen.

Die Lübecker Staatsanwaltschaft, das Kommissariat 1 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck und die Spurensicherung (Kommissariat 6) haben die Ermittlungen und ihre Arbeit aufgenommen.

Die Voraussetzungen für die Beantragung eines Haftbefehls gegen den 22-Jährigen liegen mangels dringenden Tatverdachts für ein versuchtes Tötungsdelikt aktuell nicht vor.

 

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