Foto: Arno Reimann
- Anzeige -

Lübeck – Bei einem Betrugsdelikt haben die Tatverdächtigen eine Summe von circa 25.000 Euro erlangt. Eine Seniorin in Lübeck hatte am Montag (28.7.) einen Schockanruf erhalten, in dem sie immer wieder aufgefordert worden war, eine Kaution auszuhändigen. Die Bezirkskriminalinspektion Lübeck hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen.

Zwischen 13.30 Uhr und 15 Uhr habe eine Lübeckerin einen Anruf erhalten. Der Stimme nach sollte es sich um ihren Bruder gehandelt haben, der angeblich einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe und nun eine Kaution in Höhe von 30.000 Euro benötige.

Im Verlauf des Gesprächs forderte der Anrufer und vermeintliche Bruder die Seniorin immer wieder auf, ihr gesamtes Bargeld und ihren Schmuck zu sammeln und für die Übergabe zu verpacken. Es würde vom Gericht eine Person kommen und die Kaution entgegen nehmen.

Tatsächlich erschien nach bisherigem Ermittlungsstand ein circa 170 cm großer, etwa 35-jähriger Mann mit einem westeuropäischen Erscheinungsbild bei der Lübeckerin zu Hause und stellte sich als Gerichtsmitarbeiter vor. Er sei mit einem grauen Shirt und einer Cap bekleidet gewesen. Der Mann nahm die vermeintliche Kaution in einer grünen Plastiktüte entgegen, in der sich Geld und Schmuck in Höhe von circa 25.000 Euro befunden haben sollen.

Das Kommissariat 14 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges aufgenommen. Die Ermittler suchen Zeugen, die zwischen 13 Uhr bis 16 Uhr im Bereich der Knud-Rasmussen-Straße und Schlutuper Straße verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben.

Hinweise werden telefonisch unter 0451-1310 oder per E-Mail unter K14-saem.luebeck.bki@polizei.landsh.de entgegen genommen.

Es kommt immer wieder zu Betrugstaten im Zusammenhang mit Schockanrufen. Die Polizei bittet daher darum, folgende Präventionstipps zu beachten:

– Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer. Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen.

– Beenden Sie eigenständig das Gespräch und wählen die 110.

– Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.

– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen, auch nicht an vermeintliche Polizisten.

– Sensibilisieren Sie als Angehörige auch die besonders gefährdeten Mitglieder Ihrer Familie im Hinblick auf Betrugsmaschen.

Die Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck bietet zudem Vorträge zur Verhinderung von Betrugsdelikten an. Innerhalb der Geschäftszeiten können Termine unter der Telefonnummer 0451-1311400 vereinbart werden.

(Quelle: Polizeidirektion Lübeck – Anna Julia Meyer – Pressesprecherin)