Foto: KFWV Segeberg (oH)
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Bad Segeberg – Gerade in den Sommermonaten steigt die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden. Anhaltende Trockenheit und auch häufig die unachtsame Entsorgung von Grillgut, Zigaretten oder Glasmüll sorgen immer wieder dafür, dass Feuerwehren Brände dieser Art in kleinem, aber auch größerem Ausmaß löschen müssen. Rund 85 % der Wald- und Flächenbrände haben eine nichtnatürliche Ursache.

Noch sind die Meteorologen sich nicht sicher, wie die Temperaturen in den kommenden Wochen aussehen werden. Bereits für die kommende Woche werden aber Temperaturen um die +27°C erwartet. Natürlich kann man dies nie genau vorhersagen, jedoch sind die Feuerwehren entsprechend vorbereitet.

Mit Waldbrandkonzept gut vorbereitet

Für den mit knapp 4000 Hektar großen Bereich des Schleswig-Holsteinischen Landesforst im Kreis Segeberg, ist man seit einigen Jahren gut vorbereitet: Es gibt ein entsprechendes Waldbrandkonzept und auch an strategischen Orten sind Brunnen und Zisternen vorhanden, um eine Wasserförderung oder Wassertransport über längere Wegstrecke zu minimieren. Das Technische Hilfswerk hält länderübergreifend eine Spezialeinheit vor, die Versorgungsbrücken für Löschwasser aufbauen kann und somit die im Einsatz befindlichen Feuerwehren entlasten können.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es im Kreis Segeberg nur vereinzelt Vegetationsbrände. In den vergangenen Tagen kam es in Trappenkamp zu einem gemeldeten Feuer im Waldgebiet, das jedoch schnell gelöscht werden konnte und somit größer Schaden verhindert wurde. Der derzeitige Waldbrandindex liegt im Kreis Segeberg bei 1-2 (geringe Gefahr), steigt aber nach den aktuellen Prognosen innerhalb der nächsten Woche auf 3-4 (mittlere-hohe) Gefahr von 5. Weitere Informationen zum Waldbrandindex gibt es hier: https://www.wettergefahren.de/warnungen/indizes/waldbrand.html  

Graslandfeuerindex steigt

Auch der Graslandfeuerindex für die Stationen im Kreis Segeberg liegt aktuell bei eins. Dieser steigt zum Ende der Woche allerdings auf vier von fünf. Weitere Informationen zum Grandlandfeuerindex gibt es hier: https://www.wettergefahren.de/warnungen/indizes/grasland.html

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr sind während der Ernte die im Betrieb befindlichen Maschinen. Hier kommt es immer wieder einmal zu Bränden, die dann auch auf den Boden oder nahegelegene Bäume übergreifen könnten. Eine große Unterstützung für die Feuerwehren sind die hier tätigen Landwirte, die zum einen selbst gut vorbereitet sind oder ihre Gülleanhänger bereits mit Wasser gefüllt haben, um auch hier eine wertvolle Unterstützung für die Feuerwehren bieten.

Brände in Moorgebieten nicht unterschätzen

Nicht zu unterschätzen und für Feuerwehren sehr kräftezehrend sind die Brände in Moorgebieten. Die Bekämpfung eines Moorbrandes ist besonders schwierig, weil der Brand sich nicht von oben nach unten ausdehnt, sondern auch unter der Oberfläche wüten kann. Es ist kompliziert, hier gezielt mit Wasser an den Brandherd zu kommen. Große Flammen gibt es in der Regel nicht, nur starke Rauchentwicklungen können vorkommen. Zuletzt brannte im vergangenen Jahr eine größere Fläche von knapp 1200Quadratmetern in einem Moorgebiet in Henstedt-Ulzburg.

Um Gefahren zu minimieren, folgende Empfehlungen:

Rauchen, offenes Feuer, Grillen etc. ist im Zeitraum 1. März bis 31. Oktober in Wäldern verboten und in anderen Vegetationsbereichen zu unterlassen, insbesondere dann, wenn es sich um einen trockenen Untergrund handelt. Bitte nur ausgewiesene und befestigte Plätze nutzen!

Auf Abbrenen von Unkraut verzichten

Bei Gartenarbeiten auf das Abbrennen von Unkraut verzichten! Die Gefahr, dass nahegelegene Hecken oder andere Pflanzen in Brand geraten, ist groß! Immer ausreichend Wasser, wie zum Beispiel Gartenschlauch bereithalten, um selbst erste Maßnahmen durchzuführen. Beachten Sie dabei, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen!

Zigarettenreste nicht unachtsam entsorgen Fahrzeuge mit heißem Katalysator nicht auf ausgetrockneten Grasflächen abstellen.

Auch umherliegende Glas- oder Metallteile können Brände auslösen.

Aber was tun, wenn man beim Spaziergang Flammen lodern sieht? Hier die wichtigsten Punkte:

Informiert euch vor den Campingausflügen, Radtouren, Wanderungen und Urlauben in oder an Wäldern über die Waldbrandgefahr.

Ruft bei Qualm, herrenlosen Lagerfeuern oder Bränden sofort den Notruf 112 an! Das gilt für ganz Europa. In anderen Ländern hat man dann nicht immer die Feuerwehr in der Leitung, aber zum Beispiel die Polizei oder andere Behörden, die die Feuerwehr alarmieren.

Falls ihr nicht genau wisst, wo ihr seid, haltet nach sogenannten Rettungspunkten im Wald Ausschau. Das sind meist Pfeiler oder Schilder, auf die eine Kennung gedruckt ist. Damit kann die Feuerwehr sofort einen Standort ermitteln.

Löscht kleine oder beginnende Feuer, damit sich ein Brand nicht ausweiten kann.

Tretet glimmende Zigarettenkippen im Gras aus oder ersticket aufflackernde kleine Flammen mit Sand und Erde. Gut gedacht, aber viel zu gefährlich: Ein brennendes Gebüsch mit einer Wasserflasche löschen.

Bringt euch bei Löschversuchen niemals selbst in Gefahr! Flüchtet, wenn sich ein Feuer rasch ausbreitet und ruft dann erst die 112.

Bei einem Waldbrand immer quer zum Wind flüchten und nicht in Rauchwolken hineingehen.

Bei Touren im hügeligen Gelände, möglichst schnell bergab flüchten, denn Rauch steigt nach oben.

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