Großenbroder Feuerwehr nur bedingt einsatzbereit

Stellungnahme von 19 Feuerwehrleuten zur Beurlaubung

Großenbrode – Nachdem sich 19 Feuerwehrleute am vergangenen Sonntag (20.7.) beurlauben ließen, ist die Freiwillige Feuerwehr Großenbrode nur noch bedingt einsatzbereit. In ihrer öffentlichen Stellungnahme erklären die 19 Feuerwehrleute:

„Diese Entscheidung zur Beurlaubung fällt uns nicht leicht, da wir seit Jahren mit Überzeugung und Engagement unseren Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr geleistet haben. Dennoch sehen wir uns angesichts der aktuellen Entwicklungen innerhalb der Gemeindevertretung (GV) und deren Umgang mit unserer Feuerwehr gezwungen, diesen Schritt zu gehen – als persönliches Zeichen des Protests und als Hilferuf im Namen der gesamten Mannschaft.

Die Aussagen eines Mitglieds der GV auf der letzten Sitzung waren nicht nur eine persönliche Enttäuschung, sondern auch eine Respektlosigkeit gegenüber all jenen Kameradinnen und Kameraden, die seit vielen Jahren freiwillig und ehrenamtlich ihre Zeit, Kraft und oftmals auch Gesundheit für den Schutz und die Sicherheit unserer Gemeinde einsetzen. Uns pauschal als „undankbar“ zu bezeichnen, obwohl wir mit Herzblut und Verlässlichkeit unseren Dienst versehen, ist schlicht eine Frechheit. Vielleicht wäre es angebracht, wenn seitens der GV hier mehr Wertschätzung und Dankbarkeit zum Ausdruck käme.

Besonders enttäuschend ist zudem, dass die Feuerwehr auf Wunsch der Gemeindevertretung genehmigungsfähige Vorschläge zur Weiterentwicklung des aktuellen Standortes des Feuerwehrgerätehauses erarbeitet hat – nur um dann festzustellen, dass diese Arbeit am Ende keinerlei Berücksichtigung fand. Die öffentliche Darstellung der Situation verzerrt die Realität und schädigt das Ansehen unserer Feuerwehr sowie der Gemeinde als Ganzes. Sie ist in wesentlichen Punkten schlicht falsch.

Hinzu kommt, dass in Diskussionen regelmäßig Unwissenheit als vermeintliches Fachwissen verkauft wird. Ein sachlicher Dialog auf Augenhöhe ist unter diesen Bedingungen nicht möglich. Um es klar zu sagen: Es geht nicht um die Entscheidung über einen Standort – es geht vor allem um den respektvollen Umgang mit uns Feuerwehrkameraden. Statt belegbarer Fakten werden Meinungen in den Raum gestellt, unbelegt und ohne Grundlage. Ein Beispiel: Der Hochwasserschutz wurde plötzlich als zentrales Argument genannt, obwohl hierzu weder Dokumente vorgelegt noch belastbare Aussagen gemacht wurden. Die vielfach schriftlich eingereichten Fragen und Hinweise unsererseits blieben unbeantwortet. Auch der Bürgermeister selbst hat auf diese Hinweise nicht reagiert.

Das LKN hat bestätigt, dass die derzeitige Fläche des Gerätehauses nicht dem allgemeinen Bauververbot nach § 82 LWG unterliegt.

Ebenso wurde die Größe der Fläche am bisherigen Standort infrage gestellt. Dabei hatte ein von der Gemeinde selbst beauftragter Gutachter eine Fläche von 3.000 bis 4.000 m² als erforderlich benannt – und diese Fläche steht auch am aktuellen Standort zur Verfügung. Solche Tatsachen werden bewusst ignoriert oder verdreht.

Darüber hinaus besteht seit mehr als 25 Jahren keine Abnahme des aktuellen Gerätehauses durch die HFUK. Die Liste der Mängel ist lang: Es fehlt an einer Schwarz-Weiß-Trennung, an geschlechtergetrennten Umkleidemöglichkeiten, an ausreichend Platz und an grundlegender Sicherheit – inklusive zahlreicher Stolperfallen. Trotz dieser Umstände leisten wir weiterhin zuverlässig unseren Dienst – und werden dafür nun auch noch öffentlich diskreditiert.

Aus all diesen Gründen sehe wir uns nicht mehr in der Lage, unseren Feuerwehrdienst unter den aktuellen Bedingungen fortzusetzen. Die mangelnde Wertschätzung, die fehlende Kommunikation auf Augenhöhe sowie die pauschale Diskreditierung unserer Mannschaft sind für uns untragbar geworden.“

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