Foto: Arno Reimann
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Kiel – Seit Anfang März wurden der Polizei in Schleswig-Holstein mehrere Fälle bekannt, in denen Personen Erpressungsmails erhielten, mit denen sie zur Zahlung von BitCoin aufgefordert wurden. Die Täter behaupten in den Mails, dass sie die persönlichen Daten der Personen über das Handy gehackt hätten.

Angeblich sei man über Sicherheitslücken in Handys ins System gelangt und habe vollständigen Zugang zu den Daten der Opfer erlangt. Bei Nichtzahlung wird damit gedroht, dass sensible Daten an Bekannte, Freunde, Kollegen und soziale Medien geschickt werden. Generell ist die Erpressung per Mail unter der Vorspiegelung, man habe Zugriff auf das Handy und deren Daten erlangt, durchaus eine altbekannte Masche. Weiterhin wird den Opfern damit gedroht, dass sie „ihre Jungs“ vorbeischicken würden und diese beim Antreffen des Opfers physische Gewalt ausüben würden.

Nach bisherigen Erkenntnissen liegen den Sachverhalten weder tatsächliche Angriffe auf Systeme zugrunde, noch ist es – trotz bereits länger verstrichener Fristen – zur Umsetzung der angedrohten Konsequenzen gekommen. Soweit dem Landeskriminalamt bekannt, wurden in Schleswig-Holstein bislang keine Zahlungen an die Erpresser getätigt.

Die Polizei rät, bei Erpressungsfällen grundsätzlich nicht zu zahlen, sondern zunächst – vor allem bei Erpressungen per Mail – skeptisch zu sein und zu prüfen, ob die getätigten Behauptungen nachvollziehbar sind. Hierbei sollten verdächtige E-Mails nicht beantwortet und in einen Spam-Ordner verschoben werden. Selbst wenn die Geschichte der Täter plausibel ist, sollte eine Zahlung vermieden werden, da ansonsten die Motivation der Täter, mit ihrem Verhalten fortzufahren, durch den Erfolg verstärkt wird. Generell rät die Polizei unabhängig davon, ob eine Zahlung geleistet wurde oder nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Dieses Phänomen beschränkt sich nicht nur auf Schleswig-Holstein. Es gibt vergleichbare Taten auch im Bundesgebiet.

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