Leitender Polizeidirektor Bernd Olbrich: Dank an alle Beteiligten - Foto: Landespolizeiamt SH/oH (Archiv)
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Ratekau – Eine Vielzahl von Polizisten aus Lübeck und Ostholstein haben gemeinsam mit Spezialeinsatzkräften des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein und dem Rettungsdienst Holstein die Bewältigung eines Bedrohungsszenarios an der César-Klein-Schule in Ratekau trainiert. Auch Lehrkräfte und Angestellte der Schule nahmen an der Übung am Sonnabend (13.9.) teil. Die während des Szenarios gewonnenen Erkenntnisse und der Ablauf der Übung werden jetzt ausgewertet und evaluiert.

Insgesamt waren knapp 500 Menschen an der seit mehreren Monaten vorbereiteten Übung an der Gemeinschaftsschule in Ratekau beteiligt. Für das Training in echter Umgebung und originaler Schulkulisse hatte die Polizeidirektion Lübeck zwei Bedrohungsszenarien erarbeitet. 100 Schülerinnen und Schüler, gespielt von Auszubildenden und Studierenden der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung, wirkten an der Übung mit. Zusätzlich sorgten speziell geschminkte und mit fiktiven Verletzungen versehene Darsteller sowie an der Schule tätige Lehrkräfte und Angestellte für ein realitätsnahes Übungsszenario.

Nach einem durch die Regie bei der Einsatzleitstelle gemeldeten Amok-Alarm an der César-Klein-Schule mussten am Sonnabendvormittag zunächst Polizisten der Reviere und Polizeistationen aus Lübeck und Ostholstein schwer bewaffnet und mit speziellen Schutzwesten ausgestattet einen bewaffneten Täter in der Schule überwältigen, sich um schwer verletzte Menschen kümmern und die Übergabe an den Rettungsdienst organisieren. Am Nachmittag war es vorrangig die Aufgabe der Spezialeinsatzkräfte des Landeskriminalamtes einen bewaffneten Täter festzustellen, der sich nach fiktivem Szenario in der Schule aufhielt und mehrere Personen verletzt hatte.

Die Übungslagen wurden durch gesonderte Coaches, Einsatztrainer, Beobachter, Schiedsrichter und auch Betreuer eng begleitet.

Parallel liefen am Einsatzort die für die Übungseinsatzlage wichtigen Ermittlungen der Kriminalpolizei an. Um einen möglicherweise flüchtigen Täter zu identifizieren, Fahndungsmaßnahmen zu koordinieren und Aufschluss über die Gefährlichkeit des Täters zu erlangen, befragten die Beamten in einem strukturierten Verfahren Zeugen und Unverletzte.

Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Rettungsdienst hat für die Rettung von Leben und Versorgung von Verletzten eine wesentliche Bedeutung. Inhalt der Übung ist deswegen auch die Übergabe von verletzten Personen von der Polizei in den gesicherten Bereich gewesen, in dem die Menschen durch den Rettungsdienst in einer Verletztenablagestelle weiter je nach Verletzungsgrad behandelt und weiter versorgt werden konnten.

In die Übung waren auch auf freiwilliger Basis einzelne Lehrkräfte und Angestellte der Schule aktiv in ihrer eigenen Funktion eingebunden. Auch für sie stellte die Teilnahme eine Herausforderung dar. Wie die eingesetzten Polizeibeamten mussten sie mit psychischem und emotionalem Druck umgehen und für sich und die fiktiven Schülerinnen und Schüler die richtigen Entscheidungen treffen. Im Bedarfsfall wurde und wird für eine entsprechende Betreuung gesorgt.

Eng orientiert an den Einsatzkonzepten galt es als wesentliches Ziel die Handlungskompetenz und die Handlungssicherheit aller Beteiligten zu stärken und weiter zu optimieren. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Schnittstellen und die Kommunikation zwischen der Schutzpolizei, der Kriminalpolizei, Spezialeinsatzkräften, dem Rettungsdienst und auch dem Schulpersonal.

In einem Fazit erklärte Bernd Olbrich, Leiter der Polizeidirektion Lübeck: „Wir haben diese Großübung so realistisch wie möglich geplant und die handelnden Akteure vor eine echte Herausforderung gestellt. Das ist erforderlich, denn im Ernstfall müssen sie unter hohen Risiken sehr schnell richtige Entscheidungen treffen und handeln, um Menschenleben zu retten und zu schützen. Ein besonderer Dank gilt allen beteiligten Polizisten, Rettungskräften und dem Schulpersonal für ihr hohes Engagement, das zum Gelingen der Übung maßgeblich beigetragen hat.“

In den kommenden Wochen werden die Erfahrungen und Ergebnisse der Übung ausgewertet und evaluiert.

(Quelle: Polizeidirektion Lübeck – Ulli Fritz Gerlach – Pressesprecher)