Pressemitteilung der Grünen zum AKW-Bauschutt in Johannistal

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Eutin – Der Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Vorsitzende des Ausschusses für Natur, Umwelt, Bau und Verkehr des Kreises Ostholstein, Jens Johannsen, vertritt anders als ihr Kooperationspartner der CDU die Auffassung, dass der Atomstrom für alle Menschen produziert wurde und nicht nur für die Menschen, die in der Nähe des Atomkraftwerks gelebt haben. Auch wenn in diesen Regionen erhöhte Steuereinnahmen über den Atomstrom angefallen sind beziehungsweise sein können, ist es sicher mehr als unsolidarisch, wenn jetzt auch ausschließlich in diesen Regionen, ungeachtet der vorhandenen Entsorgungskapazitäten, der freigemessene Bauschutt entsorgt werden soll.

Jahrelang haben die Menschen die Ängste vor eventuellen Vorfällen im AKW und einer eventuellen erhöhten Strahlenbelastung allein aushalten müssen. Dieses wird immer wieder gerne vergessen. „Ich bezweifle, dass die jetzigen Kritiker*innen in der Vergangenheit ausschließlich regenerative Energien von ihren Versorgern bezogen haben. Schön wäre es gewesen, wenn man an den Gesprächen mit Herrn Landrat Sager beteiligt worden wäre. Dieses hätte ich mir als Vorsitzender des zuständigen Ausschusses für Natur, Umwelt, Bau und Verkehr ebenso wie als Kooperationspartner der CDU im Kreis gewünscht. Wer Kommunikationsversäumnisse anprangert und sich mehr Fingerspitzengefühl wünscht, sollte es doch im kleineren Rahmen besser machen können.“

Den GRÜNEN des Kreis Ostholstein liegt ein kurzes Statement des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums vor. In diesem führt Minister Jan Philipp Albrecht unter anderem aus, dass die Bürgermeister und Betreiber nicht nur vorab informiert, sondern seit 2016 immer wieder Gespräche mit ihnen und auch örtlichen Gemeindevertreter*innen geführt wurden. Darüber hinaus hat Herr Minister Albrecht persönlich bei der Vorstellung der Ergebnisse der Qualifizierung im September 2019 an alle betroffenen Gemeinden einen Brief geschrieben, in dem nicht nur die Entsorgung auf den jeweiligen Deponien dargelegt wird, sondern explizit angeboten wird, vor Ort ausführlich darüber zu informieren.

Dieses Angebot wurde vor Ort nie aufgegriffen und das Ministerium wurde dazu auch nie – nicht mal auf Arbeitsebene – kontaktiert. Dennoch steht Herr Minister Albrecht jederzeit für Informationsrunden zur Verfügung und freut sich, die Grundlagen der Zuweisung den verantwortlichen Menschen vor Ort darzulegen.

„Wir GRÜNE stehen voller Überzeugung für den Atomstopp und damit auch für einen gesetzes- und regelkonformen Abbau der Atomkraftwerke und für dieses Ziel stehen wir in den Gemeinden, Kreisen, Ländern und im Bund zusammen und mit einer Stimme.“

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