Illustrationsfoto: Arno Reimann
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Kiel – Am 1. Oktober beginnt wieder die Sturmflutsaison. Zwei Jahre nach der schweren Ostseesturmflut konnten rechtzeitig zum Winterhalbjahr auch die letzten großen Reparaturen an den Regionaldeichen der Ostseeküste fertiggestellt werden.

„Schleswig-Holsteins Deiche befinden sich in einem wehrhaften Zustand. Wir gehen also gut gerüstet in die anstehende Sturmflutsaison. Zur Wahrheit gehört aber auch: Einen absoluten Schutz vor Sturmfluten können auch die höchsten und besten Deiche nicht bieten. Für uns Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner, die Deichverbände und die küstennahen Kommunen gilt es daher auch in diesem Jahr sich auf die Gefahr vor Sturmfluten einzustellen“, sagte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt.

Die Baustellen der Deichverstärkungen in Friedrichskoog-Spitze und am Eiderdamm-Nord sind für die Sturmflutsaison bereits gesichert und auch die Sandvorspülung vor Sylt wird Mitte Oktober abgeschlossen sein. Aktuell laufen an der West- und Ostseeküste die letzten Sicherheitschecks. Am 21. Oktober wird Küstenschutzminister Goldschmidt an der Deichschau in der Kremper Marsch im Kreis Steinburg teilnehmen.

„Die wiederhergestellten Deiche an der Ostseeküste haben heute, zwei Jahre nach der schweren Oktobersturmflut und den damit verbundenen Beschädigungen, einen verbesserten Schutzstandard als vor der Sturmflut. Mein Dank gilt den zuständigen Wasser- und Bodenverbänden, Kommunen, den Baufirmen und Behörden, die hart dafür gearbeitet haben. Küstenschutz ist Teamarbeit und wir haben gezeigt, dass wir darin in Schleswig-Holstein spitzenmäßig sind“, so Minister Goldschmidt.

Doch auch außerhalb der durch Deiche geschützten Küstengebiete befinden sich Sachwerte, die es rechtzeitig zu sichern gilt. Eine Vielzahl an Wohnwagen und Booten wurde durch die Oktoberflut 2023 zerstört und führten zu enormen privaten Schäden. „Eigentümerinnen und Eigentümer sind selbst für ihren Besitz verantwortlich. Also bereiten Sie sich rechtzeitig vor, denn nach der Sturmflut ist vor der Sturmflut“, rät Goldschmidt.

Um an die Selbstvorsorge zu erinnern wurde das Landeswassergesetz im Jahr 2024 um einen Passus erweitert, wonach die Betreiberinnen und Betreiber von Campingplätzen und Sportboothäfen an der Küste auf die Gefahr von Sturmfluten, insbesondere im Winterhalbjahr, hinweisen müssen. 

Hintergrundinformationen
Etwa ein Viertel der Landesfläche Schleswig-Holsteins (3.987 km²) gilt als sturmflutgefährdet. In dem betroffenen Bereich leben rund 333.000 Menschen und befinden sich Sachwerte in Höhe von circa 60 Milliarden Euro. Insgesamt 433 Kilometer Landesschutzdeiche schützen über 90 Prozent der gefährdeten Menschen und Sachwerte. Hinzukommen 98 Kilometer Regionaldeiche, die weitere Küstenniederungen schützen.

(Quelle für diesen Pressetext: Clara van Biezen, Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur)