Grillsaison hat Hochkonjunktur – Warnung vor Magen-Darm-Infektionen

Eutin – Die AOK Nordwest hat im Kreis Ostholstein daraufhin gewiesen, dass zur Grillsaison – in Zeiten mit Corona-Hochkonjunktur – die Gefahr an Magen-Darm-Infektionen zu erkranken, sehr viel höher einzuschätzen ist. Diese Gefahr kann vor allem durch Grillen von rohem Geflügelfleisch entstehen.

14 Erkrankungen an Salmonellose und 172 Fälle von Campylobacter-Enteritiden wurden im vergangenen Jahr im Kreis Ostholstein gemeldet. Das teilte die AOK Nordwest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Beide Keime sind typische Krankheitserreger, die sich hauptsächlich in Fleisch und Produkten aus rohen Eiern befinden und teils heftige Durchfallerkrankungen, Fieber und Erbrechen auslösen können. „Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollte das Grillgut stets gut durchgegart sein und wichtige Hygieneregeln sollten beim Umgang mit Lebensmitteln beachtet werden“, so AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Auch wenn die Anzahl der Infektionen mit Campylobacter-Erregern im Kreis Ostholstein auf 172 Fälle in 2019 (2018: 196) und die Salmonellen- Infektionen auf 14 Fälle (Vorjahr: 32) gesunken ist, ist dennoch Vorsicht geboten. Salmonellen und Campylobacter gehören zu den häufigsten Erregern bakterieller Durchfallerkrankungen und unterliegen der Meldepflicht.

Besonders in den Sommermonaten ist ein deutlicher Anstieg festzustellen. Häufig erfolgt die Übertragung über Geflügelfleisch, das nicht durchgebraten wurde. Um eine Infektion zu verhindern, ist Hygiene sehr wichtig. Dazu gehören: die Hände gründlich waschen, Marinaden oder Verpackungen nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt bringen. Da Campylobacter auch im Kühlschrank und auf gefrorenen Produkten überleben, sollte das Tauwasser sofort weggegossen werden. Schneidebretter, Teller oder Messer sind nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich zu reinigen und anschließend erst wieder für die Zubereitung anderer Speisen zu nutzen.

Eine Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, kurz darauf folgen heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit und Durchfälle. Die Durchfälle können sehr wässrig oder sogar blutig sein. In der Regel dauert eine Campylobacter-Erkrankung bis zu einer Woche. Normalerweise verläuft sie ohne Komplikationen und die Beschwerden klingen von selbst ab. Viele Campylobacter-Infektionen verlaufen auch ganz ohne Krankheitszeichen. Als Komplikation können in Ausnahmefällen rheumatische Gelenkentzündungen oder Hirnhautentzündungen auftreten.

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