Bundesregierung stellt offiziell Corona-Warn-App vor

Berlin/Kiel – Bei der Pressekonferenz mit Vertretern der Bundesregierung, des Robert-Koch-Instituts und der beteiligten Unternehmen Telekom und SAP wurde die Corona-Warn-App heute (16.6.) offiziell vorgestellt. Die App stand bereits seit den frühen Morgenstunden zum Download für Smartphones im App-Store von Google und Apple zur Verfügung, deren Installation und Nutzung absolut freiwillig ist.

Die Regierung hat sich für die datensparsamste Lösung – die dezentrale Lösung – entschieden und von Anfang an auf Transparenz durch eine Open-Source-Variante gesetzt, wobei das Gesamtkonzept durch die Bundesregierung gemeinsam mit den für die Entwicklung beauftragten Unternehmen SAP und Telekom offen dargestellt wurde. Dadurch gab es für Fachleute und interessierten Laien von Beginn an die Chance auf Prüfung, was ebenfalls zu Verbesserungen beigetragen hat.

Kommen sich Nutzer in einem Abstand von etwa zwei Metern nahe, tauschen ihre Smartphones über Bluetooth verschlüsselte Zufallscodes aus. Diese geben Aufschluss darüber, mit welchem Abstand und über welche Dauer eine Begegnung stattgefunden hat. Wird ein Nutzer positiv getestet, hat er die Möglichkeit dieses über seine Warn-App einzugeben. Anschließend würden alle dezentral auf dem Smartphone gespeicherten Kontaktpersonen darüber informiert, die sich anschließend testen lassen können. Alle Daten werden nach 14 Tagen gelöscht. Durch diese Maßnahme soll die größtmögliche Datensicherheit gewährleistet werden. Dieses alles – der Umgang mit dem eigenen Testergebnis und das Einspeisen der Daten – ist und bleibt freiwillig. Die Warn-App wird während des Betriebs ständig weiter entwickelt

Während der Präsentation betonte Gesundheitsminister Jens Spahn, dass die App kein Allheilmittel und keinen Freifahrtschein darstelle, da sie nicht das „Aufeinander-Acht-Geben“ ersetze. Weiterhin müssen die Corona-Regeln weiter eingehalten werden, da die App nur helfe Kontaktpersonen von Infizierten frühzeitig zu erkennen und zu warnen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist bei der ganzen Aktion doch vorhanden, nicht auf jedes Smartphone kann die Corona-Warn-App installiert werden. Hierzu muss bei einem iPhone die aktuelle iOS 13.5 herunter geladen werden können und für Android-Geräte ist eine 6-er Version und Google-Play-Dienste Voraussetzung, somit ist kein System-Update notwendig.

Ministerpräsident Daniel Günther rief die Schleswig-Holsteiner dazu auf, die neue Corona-Warn-App der Bundesregierung zu nutzen. „Je mehr Menschen diese App auf ihr Smartphone herunterladen, desto besser gelingt die Rückverfolgung von Infektionsketten. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Corona-Pandemie effizient und gemeinsam zu bekämpfen“, sagte Günther heute nach der Präsentation durch die Bundesregierung.

Die Warn-App bringe enorme Vorteile: Aktuell würden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern daran arbeiten, Infektionsketten von infizierten Personen nachzuverfolgen. „Mit der App kann das automatisiert und damit viel schneller und genauer geschehen. Daher ist dieses Warnsystem so wichtig“, sagte der Ministerpräsident. Auch wenn es glücklicherweise inzwischen sehr wenig neue Infektionen in Schleswig-Holstein gebe, sei die Gefahr nicht vorbei.

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