Eutin – In der Offenen Ganztagsschule Zauberhut sollen künftig Lebensmittelreste bestmöglich vermieden werden. Dazu arbeitet die Ganztagsbetreuung der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zusammen. Im Rahmen des Projekts „Gemeinsam gegen den Rest!“ werden die Reste beim Mittagessen der Schüler systematisch erfasst und bewertet.
„Wir wollen, dass künftig weniger Essen entsorgt werden muss, um Ressourcen und Umwelt zu schonen. Gleichzeitig möchten wir den Kindern ein gutes und schmackhaftes Mittagessen bieten“, erklärt Nora Riemichen, kommissarische Leiterin der OGS Zauberhut, die sich mit der DGE Sektion Schleswig-Holstein in Verbindung gesetzt hatte. Das Projekt „Gemeinsam gegen den Rest!“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Lebensmittelreste in der Gemeinschaftsverpflegung zu reduzieren und somit Umwelt, Klima und Budget zu entlasten.
In der kleinen Kantine der Gustav-Peters-Schule in Eutin gibt es jeden Tag ein ausgewogenes Mittagessen für die 128 Schüler, die in der Offenen Ganztagsschule der Johanniter angemeldet sind. „Nicht jeden Tag kommen alle Schülerinnen und Schüler zum Essen“, so Nora Riemichen. „Wir zählen die Kinder, die da sind und gleichen diese Zahlen mit den bestellten Portionen ab. Obwohl wir mit viel Augenmaß bestellen, bleibt trotzdem oft Essen übrig, das wir leider wegwerfen müssen.“ Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Portionen sind zu groß, das Essen hat nicht geschmeckt oder das Lieblingsessen wurde anders zubereitet als zu Hause.
Eine Woche lang begleiten derzeit studentische Kräfte das Mittagessen der 1. bis 4. Klasse. „Sie wiegen die Portionen, die von einem Caterer geliefert werden“, erzählt Riemichen. Die Reste landen nicht direkt in der Mülltonne, sondern werden in Containern gesammelt. Das Ergebnis wird ebenfalls gewogen und genau dokumentiert. „Danach bewerten die Kinder, ob ihnen das Essen geschmeckt hat. Denn unabhängig davon, ob etwas übrig bleibt, kann es natürlich lecker gewesen sein. Auf diese Weise können wir eine bessere Rückmeldung darüber geben, ob es am Essen selbst oder an der Portionsgröße lag.“
Das Mittagessen wird beim Caterer frühzeitig bestellt – und natürlich darf kein Kind hungrig nach Hause gehen. „An manchen Tagen bestellen wir trotzdem etwas weniger. Suppe ist zum Beispiel nicht so beliebt wie Pfannkuchen.“ Und auch wenn es den Kindern mal nicht geschmeckt haben sollte oder sie sich zu viel genommen haben, können sie das Essen stehen lassen. „Wir bewerten es nicht, wenn die Kinder etwas übrig lassen. Sie werden nicht dazu gezwungen, aufzuessen.“ Das gemeinsame Projekt mit der DGE kann aber nicht nur Ressourcen einsparen, sondern den Kindern auch ein Gespür dafür vermitteln, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben und wie sie mithelfen können, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein aktiv zu leben.
Damit passt das Projekt bestens in die Bestrebungen des Regionalverbandes Schleswig-Holstein Süd/Ost nachhaltig zu handeln. „Nachhaltigkeit in allen Bereichen spielt für uns eine große Rolle. Unser Handeln hat Auswirkungen und es ist uns wichtig, diesem Thema auch in der frühkindlichen Bildung einen angemessenen Raum zu geben“, ergänzt Yonathan Arnold, hauptamtliches Mitglied im Regionalvorstand. Daher wird das Thema Nachhaltigkeit in allen Kitas des Regionalverbandes forciert und zunehmend in den Kita-Alltag integriert.









