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Lübeck – Die Planungen für den kalten Kult liefen bereits heiß, die Melde-Zahlen waren gut. Doch mit dem rasanten Anstieg der Corona-Inzidenzwerte konnte das Vorhaben, das Comeback der Eisarsch-Regatta zu feiern, nicht mehr gehalten werden. Mit viel Wehmut hat die Eisarschgilde des Lübecker YC ihre Traditionsveranstaltung, die für den 4. Dezember geplant war, abgesagt. Zum zweiten Mal in Folge wird es daher keinen lustigen Segelwinter auf der Wakenitz geben.

Die Diskussion um das Für und Wider der Durchführung wurde im Kreise der Organisatoren in Abstimmungen, Telefonaten und Abfragen intensiv geführt. Am Ende gab die aktuelle Entwicklung der Pandemie die Entscheidung vor. Der Eisarsch ist nicht nur eine Regatta, es ist auch ein Event der geselligen Zusammenkunft. Er ist mit Musik, lauter Rede, Spaß und Freude für Familie, Zuschauer und Gäste an Land verbunden.

68 Meldungen lagen schon vor…

Es war eine schmerzhafte Entscheidung, die das Team um Hauptorganisator Jan Stemmler schließlich fällen musste. Nach einem Jahr Pause waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heiß auf das Comeback der Kult-Regatta. Einige hatten sogar in das Equipment investiert und sich ein neues Segel zugelegt beziehungsweise Top-Optis organisiert. Ganze Familien hatten gemeldet und sich in internen WhatsApp-Gruppen bereits in heißen Wortgefechten auf die Duelle auf dem Wasser eingestellt. Bis Mitte November waren bereits 68 Meldungen eingegangen. Die 53. Auflage des Eisarsch steuerte auf eine starke Beteiligung hin.

Ulfried und Niko Mattig hatten mit dem Vater-Sohn-Pokal bereits auf den Eisarsch 2021 angestoßen, sehen aber auch keine Möglichkeit für eine gute Ausrichtung der Kult-Regatta. (Foto: Mattig/oH)

Aber mit den zunehmenden Inzidenzen gab es auch Skepsis und bereits einige Absagen. Unterschiedlich war auch die Stimmungslage unter den Top-Seglern. Die Sieger der vergangenen Jahre und Sieganwärter für die kommende Auflage des Eisarsch pendelten zwischen Euphorie, Zusage, Mut machen, aber auch Absage. Beispielhaft für viele Segler erreichte Jan Stemmler diese Nachricht von Ulfried Mattig, der einst den Vater-Sohn-Pokal gestiftet und mit seinem Sohn Niko auch schon gewonnen hat: „Wir hatten uns so gefreut und wären mit einer Vierer-Familienmannschaft angetreten, dabei zwei Töchter und ein Sohn von mir. Alle von Ferne angereist: Nürnberg, Braunschweig, Potsdam und Glücksburg. Unter diesen traurigen Bedingungen plädiere ich für Absage. Die Eisarschregatta ist unter dem Motto ‚Spaß haben‘ entstanden. Eine Coronaregatta wäre genau das Gegenteil. Optimisten bleiben wir trotzdem.“

Neuer Anlauf im nächsten Jahr

So sieht es auch Jan Stemmler: „Die 53. Eisarsch-Regatta wird es leider nicht geben. Sehr, sehr schade. Wir als Eisarschgilde und Segler werden aber nicht aufgeben und im nächsten Jahr einen neuen Anlauf starten. Versprochen!“

Titelfoto: Jan Stemmler/oH

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