Foto: Arno Reimann
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Lübeck – Dornbreite und Stockelsdorf wieder vereint: Die erneuerte Geh- und Radwegbrücke Mori ist mit einem kleinen Festakt offiziell eingeweiht worden. Die kleine Überführung über den Landgraben stellt eine sichere Verbindung zwischen Lübeck und Stockelsdorf dar, die gerne und viel genutzt wird.

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau freute sich am 7. August über die Fertigstellung der kleinen Brücke: „Die kleine Überführung über den Landgraben stellt eine sichere Verbindung zwischen Lübeck und Stockelsdorf dar, die gerne und viel genutzt wird. Ich freue mich für alle, die während der Sperrung und der Reparatur der Brücke Umwege in den Alltag einplanen mussten. Umso schöner, dass die Brücke heute offiziell eingeweiht wird. Manchmal sind es auch die kleinen Projekte, die die gute Zusammenarbeit in der Region und gute Wegeverbindungen für die Menschen ermöglichen“.

 „Auch die kleineren Brücken, wie die Geh- und Radwegbrücke Mori, werden regelmäßig im Hinblick auf ihren Zustand überprüft und bei Bedarf erneuert. Auch wenn sie klein sind: Insbesondere für die Freizeitnutzung haben diese Brücken eine ganz wichtige Funktion, ganz besonders hier am Landgraben“, erklärt Joanna Hagen, Bausenatorin der Hansestadt Lübeck.

Im Jahre 1998 wurde im Zuge der Renaturierung des Fackenburger Landgrabens der Graben als naturnahes, offenes Fließgewässer wiederhergestellt. In dem Abschnitt zwischen Dürerstraße und Am Landgraben musste, um die Verbindung aufrechtzuerhalten, eine Brücke gebaut werden.

Ein Neubau der Brücke war inzwischen dringend notwendig und ein großer Wunsch der anliegenden Siedlung. Die alte Brücke – ein 3-Feld-Holzträgerbrückenbauwerk – wies inzwischen erhebliche Schäden in Bezug auf Standsicherheit und Dauerhaftigkeit auf. Eine Instandsetzung war aufgrund des Schädigungsgrades technisch nicht mehr möglich, da die Gründungsbauteile (Holzpfähle) sowie der Holzüberbau vollständig betroffen waren.

Der Ersatzneubau der Geh- und Radwegbrücke wurde bewusst, für einen größeren Durchfluss des Landgrabens, als Einfeldträger aus Stahl mit GFK-Belag und zwei tiefgegründeten Stahlbetonauflagerbalken geplant. Diese Bauweise hat im Vergleich zur klassischen Brückenkonstruktion aus Holz den Vorteil, dass sie dauerhafter und auch unterhaltungsärmer ist. Gleichzeitig wurde die Fahrbahnbreite auf 2,50 Meter ausgebaut. Die Bauzeit betrug etwa sieben Wochen.

Der Landgraben

Der Fackenburger Landgraben hat in diesem Bereich geschichtlich eine besondere Bedeutung.

Als Kulturdenkmal von besonderem stadt- und landesgeschichtlichem Wert, das einen prägenden Wert für die Kulturlandschaft besitzt, wurde der gesamte Verlauf 2015 in die Denkmalliste nach dem Denkmalschutzgesetz (Schleswig-Holstein) eingetragen und damit unter Denkmalschutz gestellt.

Der Landgraben und einige Wälle (insbesondere die sogenannte Schwedenschanze im Lauerholz) bilden die mittelalterliche Landwehr, mit der Lübeck wie andere Städte im Mittelalter sein städtisches Vorfeld sicherte. Die Funktionsweise dieser Landwehr ist nicht vollständig geklärt. Jedenfalls konnte sie wegen ihrer Länge nicht durchgehend bemannt werden und auch den Ansturm von Feinden nur aufhalten und nicht verhindern.

Im Wesentlichen verläuft der Landgraben durch die heutigen Stadtteile St. Jürgen, St. Lorenz, Schlutup und St. Gertrud. Von der Wakenitz läuft er mit dem Lauf der Strecknitz über den Grönauer Baum bis zum Krummesser Baum, von dort Richtung Norden bis zum Moislinger Baum und weiter Richtung Osten nach Roggenhorst. Jenseits der Bundesautobahn A1 führt er Richtung Norden über den Steinrader Baum, dann als Fackenburger Landgraben bis zum Tremser Teich.

Die kleine Überführung über den Landgraben stellt eine sichere Verbindung zwischen Lübeck und Stockelsdorf dar, die gerne und viel genutzt wird. – Foto: copyright HL/oH

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