Lübeck – Das Timing ist perfekt. Freitagabend (27.7.) wird bei der 129. Travemünder Woche nicht nur die Pyro- und Lasershow die Blicke auf sich ziehen, sondern zuvor auch ein anderes Spektakel am Abendhimmel geboten: die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts und der Blutmond. Als weiteres Highlight kommt der Mars der Erde so nahe wie lange nicht mehr. Mond und Mars leuchten bei dem seltenen astronomischen Ereignis am Nachthimmel rot um die Wette. Die Wettervorhersage verspricht relativ klare Sicht.
Das Spektakel am Himmel beginnt mit Einbrechen der Dunkelheit. In Travemünde geht der Mond um 21.14 Uhr auf. Wenige Minuten später taucht er in den Kernschatten der Erde ein, und die totale Mondfinsternis beginnt – ein Phänomen, das es nur bei Vollmond gibt. Insgesamt dauert die Mondfinsternis eine Stunde und 43 Minuten. Zum roten Blutmond wird der Mond, weil die Erde zwischen Mond und Sonne steht und die Erdatmosphäre die kurzwelligen, blauen Sonnenstrahlen quasi verschluckt. Die roten langwelligen Sonnenstrahlen werden durch die Erdatmosphäre in Richtung Mond gelenkt.
Während der Mond die Bühne am Nachthimmel bei der totalen Mondfinsternis verlässt, übernimmt der Mars, der der Erde in der kommenden Nacht so nah ist wie zuletzt vor 15 Jahren. Bei klarer Sicht ist der Mars die ganze Nacht zu sehen und erscheint in rötlichem Licht. Bei Ende der Finsternis stehen Mond und Mars beide hoch am dunklen Nachthimmel und leuchten rötlich.
Wer das nächtliche Geschehen am Himmel fotografisch einfangen möchte, hat die größten Chancen auf scharfe Bilder mit einer System- oder Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv, einer festen Unterlage oder einem Stativ. Und ganz wichtig: eine freie Sicht auf den Süd-Ost-Horizont. Und die bietet sich von der Travemünder Seite aus in Richtung Priwall. Soll heißen: Wer einmal seinen Platz gefunden hat, muss ihn auch für die anschließende Laser- und Pyroshow im Anschluss um 22.45 Uhr nicht mehr verlassen.
