Kiel – Die Zahlen sprechen für sich: Vergangenes Jahr wurden in Schleswig-Holstein bei Radverkehrs-Unfällen 15 Menschen getötet, 635 schwer und 4.290 leicht verletzt. Bei den Schwerverletzten ist das gegenüber 2023 ein Zuwachs von fast 11 Prozent. 3610 Unfälle passierten mit konventionellen Fahrrädern, 1.636 mit E-Bikes. Auch bei den E-Bikes ist mit einem Plus von 4,7 Prozent gegenüber 2023 ein klarer Anstieg zu verzeichnen.
„Angesichts dieser Entwicklung setzen Landesregierung und Landespolizei den Schwerpunkt ihrer diesjährigen Präventionskampagne deshalb auf den Radverkehr“, sagte Verkehrs-Staatssekretärin Susanne Henckel heute (5. August) in Kiel. Zusammen mit Thomas Weißenberg vom Landespolizeiamt und Yvonne Liesenfeld von der Werbefirma Ströer gab sie den symbolischen Startschuss für die diesjährige landesweite Kampagne unter dem Motto „Besser ankommen“. Henckel: „Unsere zentrale Botschaft dabei lautet: Rücksicht steht allen gut – denn jeder Unfall ist ein Unfall zu viel. Und insbesondere auch im Radverkehr ist Rücksicht nun einmal das oberste Gebot.“
Das auf Plakatflächen und über Smartphone-Apps ab heute individuell ausgespielte Motiv ist in diesem Jahr dreigeteilt: Es zeigt drei typische Verkehrssituationen, in denen Radfahrerinnen und Radfahrer besonders gefährdet sind. Die Motive:
- Einen so genannter Dooring-Unfall, heißt: Ein parkender Autofahrer öffnet unachtsam die Tür und gefährdet vorbeifahrende Radfahrer.
- Eine Fußgängerin ist durch Kopfhörer abgelenkt und läuft bei Rot über die Ampel
- Ein Radfahrer nutzt den Radweg in falsche Richtung und gefährdet damit sich und andere.

Der gemeinsame optische Nenner aller drei Motive: Der pinke Pullover der jeweiligen „Verkehrssünder“. Polizeioberrat Weißenberg: „Mit der vor drei Jahren gestarteten Kampagne wollen wir auf diese Weise einmal mehr klarmachen, dass unsere Rad-Infrastruktur im Land nur dann wirklich sicher und attraktiv ist, wenn sich auch alle regelkonform verhalten.“
Staatssekretärin Henckel erinnerte daran, dass die Aktion auf den Koalitionsvertrag der Landesregierung fußt: „Wir haben vereinbart, die Qualität und Sicherheit des Straßenverkehrs zu einem Schwerpunkt zu machen und dabei besonders die Schwächsten der Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Denn die Zahl der Verkehrsunfälle im Land ist weiterhin hoch – zu hoch – und leider kein Rückwärtsgang erkennbar“, so Henckel.
Die vom Land finanzierten Kosten der Kampagne liegen bei jährlich 140.000 Euro und werden vollständig vom Land finanziert.
(Quelle für diesen Pressetext: Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus)