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Scharbeutz – Vier Regionen und Kreise haben den Zuschlag bekommen und werden unter wissenschaftlicher Beobachtung vorsichtige Öffnungsschritte wagen: Der Kreis Nordfriesland mit seiner Ferieninsel Sylt, der Dithmarscher Urlaubsort Büsum, die Schlei-Region samt Eckernförde sowie die Innere Lübecker Bucht sind für die kommenden Monate Tourismus-Modellregionen in Schleswig-Holstein. Das gab Tourismusminister Dr. Bernd Buchholz nach Beratungen mit Verantwortlichen der Tourismusbranche und innerhalb der Regierungs-Koalition gestern bekannt.

Beworben hatten sich insgesamt zwölf Kreise, Städte, Gemeinden und Regionen. Alle ausgewählten Modellprojekte stehen unter dem Vorbehalt, dass das jeweils zuständige Gesundheitsamt der Umsetzung zustimmt oder Auflagen erteilt.

Foto: arstodo

Infektionsgeschehen bleibt ausschlaggebend

„Die von uns einmütig ausgewählten Bewerber haben allesamt gute und ambitionierte Konzepte vorgelegt, mit denen sich nach unserer Überzeugung beweisen lässt, dass ein sicherer Tourismus trotz Pandemie möglich ist“, sagte Buchholz. Bestandteil der Konzepte sei unter anderem der Aufbau einer – gegenüber dem augenblicklichen Zustand – deutlich erhöhten Test-Kapazität in den Kommunen. Nun gehe es darum, die zu Papier gebrachten Ideen möglichst rasch in konkretes Handeln umzusetzen.

Buchholz machte allerdings auch deutlich, dass das Infektionsgeschehen und die damit verbundene Belastung des Gesundheitswesens das ausschlaggebende Kriterium bleibe. „Das heißt also, dass im Ernstfall – unabhängig vom Inzidenzwert eines Kreises – jedes Modellprojekt durch das Veto des örtlichen Gesundheitsamtes abgebrochen werden kann und die Gäste nach Hause geschickt werden“, betonte der Minister klar.

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Lerneffekte für das ganze Land

Das Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern von Tourismusministerium, Tourismusverband, IHK Schleswig-Holstein, DEHOGA, Städteverband und Landkreistag kam für die Innere Lübecker Bucht zu folgenden Bewertungen:

Die Innere Lübecker Bucht (Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug, Neustadt, Pelzerhaken, Rettin) hatte bereits im vergangenen Sommer viel Erfahrung bei der Besucherlenkung und im Umgang mit hohem touristischen Andrang sammeln können. Angesichts des schwer berechenbaren Tagestourismus bezeichnete Buchholz die Bewerbung als „mutig“, zugleich aber auch als sinnvoll, da sich einzelne Orte nicht aus der Perlenkette herauslösen könnten. „Denn die Vorgabe ist unter anderem eine regionale Abgrenzbarkeit und dieses Modellprojekt wäre ein exzellentes Beispiel für eine gelungene Öffnung des Tourismus unter schwierigen Bedingungen einer hohen touristischen Frequenz“, sagte der Minister.

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Bewusst hohe Anforderungen

Buchholz hob hervor, dass bewusst hohe Anforderungen an die touristischen Modellprojekte gestellt worden seien, weil sie den Beleg liefern sollen, dass Tourismus auch in Corona-Zeiten sicher und gesund möglich ist. „Wir haben nicht umsonst eine wissenschaftliche Begleitung gefordert. Es ist uns ernst damit, so dass nur solche Projekte an den Start gehen können, die mit Partnern aus Hochschulen oder Kliniken zusammenarbeiten, die den Verlauf des Projekts genau verfolgen. Es ist schließlich niemandem geholfen, wenn das schiefgeht.“

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