
Eutin – Gute Deutschkenntnisse sind ein wesentlicher Schlüssel für eine erfolgreiche Integration Geflüchteter in Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft. Das Land fördert deshalb Sprachtrainings für Geflüchtete über das Beratungsnetzwerk „Alle an Bord!“ und baut dieses Angebot nun landesweit aus.
Wie Arbeitsstaatssekretärin Susanne Henckel am 23. Oktober beim Besuch der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten Schleswig-Holstein (ZBBS) in Eutin sagte, hätten allein in diesem Jahr bis Anfang Oktober 536 Geflüchtete am arbeitsmarktbezogenen Sprachtraining teilgenommen, davon über 60 Prozent Frauen. Rund 65 Prozent der Teilnehmer stammen aus Kriegs- beziehungsweise Krisengebieten wie der Ukraine, Afghanistan oder Syrien. „Diese große Nachfrage bestätigt, dass wir mit den Angeboten auf dem richtigen Kurs sind“, so Henckel.
Bislang sei das Netzwerk zur Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt in Ostholstein, Plön, Steinburg, Dithmarschen, Stormarn, dem Herzogtum Lauenburg und Schleswig-Flensburg sowie in der Stadt Flensburg aktiv gewesen. Aufgrund der großen Nachfrage dehne die Landesregierung das Angebot nun auf das gesamte Land aus und verstärke dafür die Lehrkapazitäten von bisher fünf auf zehn Vollzeitäquivalente. Dies sei durch eine Erhöhung der Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds Plus sowie von Landesmitteln möglich. „Auf diese Weise können noch mehr geflüchtete Menschen ihre Sprachkenntnisse verbessern, im Arbeitsalltag praxisnah ausbauen oder sich aktiv auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereiten“, sagte Henckel.
Wie die Staatssekretärin weiter erläuterte, würden häufig nach oder teilweise auch zwischen den regulären Sprachkursen einfach zugängliche Angebote mit Bezug zum Berufsleben fehlen, wodurch Sprachkenntnisse der Betroffenen leicht wieder wieder verblassen. „Und genau diese Lücke schließen wir mit niedrigschwelligen und flexiblen Sprachtrainings“, erläuterte Tabea von Riegen vom Paritätischen, Träger des Netzwerks „Alle an Bord!“. Durch das Training entstünden Kontakte, Sicherheit im Arbeitsalltag und neue Chancen im Beruf. „Unser Ziel ist es, Arbeitsmarktintegration spürbar leichter zu machen und berufliche Perspektiven zu eröffnen“, ergänzte Samira Ghanbari, Sprachlehrkraft bei der ZBBS. Henckel: „Unser Modell schließt eine Lücke im Sprachkurs-Angebot des Bundes. Wir werben deshalb dafür, ein derartiges Sprachtraining als Regelangebot einzuführen und in das Förderprogramm des Bundes aufzunehmen.“
Die Fördermittel von insgesamt rund sechs Millionen Euro für das Beratungsnetzwerk und das ausgebaute Sprachtraining für die Jahre 2025-2027 stammen aus dem Landesprogramm Arbeit, davon rund 2,7 Millionen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus und rund 3,3 Millionen Euro aus Landesmitteln. Rund 2,5 Millionen Euro davon werden für das Sprachtraining eingesetzt.
Mehr Informationen zum Netzwerk und zum Sprachtraining: https://www.alleanbord-sh.de/
Das Landesprogramm Arbeit 2021- 2027 fördert Projekte in den Schwerpunkten Beschäftigung, Bildung und soziale Integration. Dafür stehen insgesamt etwa 224 Millionen Euro zur Verfügung. Knapp 89 Millionen Euro davon stammen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+).
Mehr Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de/esf
(Quelle: Verantwortlich für diesen Pressetext: Karen Sieksmeyer | Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus)








