Eutin – Einer aktuellen amtlichen Bekanntmachung des Eisenbahnbundesamtes (EBA) ist zu entnehmen, dass für den neu zu errichtenden Fehmarnsundtunnel mit einer Bauzeit von circa 6,5 Jahren zu rechnen ist. Damit wäre dieses Nadelöhr der Schienenanbindung frühestens Ende 2032 nutzbar. Jetzt ist die Deutsche Bahn gefordert, umgehend klarzustellen, welche konkreten Folgen dies für die übrigen Abschnitte der Schienenanbindung für die feste Fehmarnbeltquerung hat.
Vor diesem Hintergrund äußert sich Landrat Timo Gaarz wie folgt:
„Ich fordere, wie bereits im Dialogforum Feste Fehmarnbeltquerung am 17.7.2025, die Deutsche Bahn erneut mit Nachdruck auf, endlich ihre Zeitplanung für die Ausführung der Baumaßnahmen transparent zu machen und schnellstmöglich dem Kreis und seinen Kommunen zur Verfügung zu stellen.
Es muss sichergestellt sein, dass die Region nicht abgekoppelt wird. Aufgrund der Tatsache, dass wir die konkreten Baustellenplanungen der Deutschen Bahn immer noch nicht kennen, müssen wir davon ausgehen, dass unsere Befürchtungen berechtigt sind und auf die Menschen und Unternehmen in der Region nicht hinnehmbare Belastungen und verkehrliche Einschränkungen zukommen. Das werde ich als Landrat im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger in Ostholstein so nicht akzeptieren. Die Bedenken des Kreises Ostholstein und seiner Kommunen müssen daher endlich ernst genommen und berücksichtigt werden. Aus Sicht des Kreises bahnt sich eine ernsthafte Gefahr auch für unsere regionale Wirtschaft an, wenn die Bahn ihre Planungen in allen Trassen-Abschnitten zeitgleich zwischen 2026 und 2029 umsetzt. Eine derart ambitionierte Planung darf nicht auf Kosten der Menschen in der Region umgesetzt werden. Daher sollte sich auch die Bahn davon lösen, die Jahreszahl 2029 absolut kompromiss- und widerspruchslos vor sich herzutragen.
Vor diesem Hintergrund habe ich bereits für den Kreis Ostholstein ebenso im Dialogforum in der vergangenen Woche gefordert, dass eine zeitliche Entzerrung der Baustellensituation in Ostholstein auch eine Chance bieten könnte, die Belastungen für Bevölkerung, Pendler, Wirtschaft und Tourismus spürbar zu verringern. Die Bahn sollte dies nun umgehend prüfen und die Hinweise aus den Kommunen des Kreises mit einbinden.
Es ist jetzt an der Zeit, dass sich die Deutsche Bahn endlich ehrlich macht und die konkrete Zeitplanung für die gesamten Baumaßnahmen in allen Abschnitten der Schienenanbindung offenlegt. Die Menschen in Ostholstein verdienen einen offenen und ehrlichen Umgang, bei dem unsere berechtigten Interessen und Belange ernstgenommen werden – nicht zuletzt angesichts der großen Bedeutung dieses Infrastrukturprojekts für ganz Deutschland.“
(Quelle: Pressemeldung Kreis Ostholstein – Pressesprecherin Annika Sommerfeld)