Foto: MBWK/oH
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Kiel – „Kein Ort für Neonazis“ lautet die Inschrift des gelben Schildes, das am Eingang zum Kieler Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur angebracht wurde und das Ministerin Karin Prien jetzt enthüllte.

Es ist Teil der Kampagne der Amadeu-Antonio-Stiftung, in der sich seit 2009 Bürgerinnen und Bürger, zivilgesellschaftliche Initiativen und Jugendliche für eine demokratische Kultur und gegen Rechtsextremismus einsetzen. Prien sagte: „Der Einsatz gegen Rassismus und für Vielfalt, Toleranz und Respekt ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Diesem Ministerium, das für die Schulen, die Hochschulen und die kulturellen Einrichtungen zuständig ist, kommt dabei eine besondere Rolle zu und deswegen freue ich mich, dass wir mit dieser Plakette unsere Haltung und unsere Werte noch einmal deutlich dokumentieren.“

Die Ministerin betonte, das Schild sei nur ein Teil eines ganzen Maßnahmenpakets für ein tolerantes Miteinander und gegen Rassismus. „Wir haben zum Beispiel am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen für das Aufgabenfeld Extremismusprävention eine halbe Stelle geschaffen, auch um das Rahmenkonzept Extremismusprävention finalisieren zu können, so dass ab dem kommenden Schuljahr ein Zertifikatskurs zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Extremismus und den Umgang mit diesen für Lehrkräfte zur Verfügung stehen wird.“

Zudem würden Gedenkstätten und Erinnerungsorte gestärkt und auch die Würdigung von 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland gehöre zu den Maßnahmen, mit denen Aufklärung und Prävention unterstützt würden.

Für die Schulen wurden weitere Angebote entwickelt:

•          Für eine weitere Berücksichtigung des Themenbereiches Kolonialismus an Schulen werden relevante Programme und Projekte zum Themenbereich Kolonialismus in den Schulen bekannt gemacht. Der Leitfaden WiPo wird gerade erstellt und integriert das Thema über ein Unterrichtsbeispiel.

•          Eine Hilfestellung bietet eine Übersicht zu Beratungsmöglichkeiten für Schulen in SH im Bereich Extremismus und Prävention, die kürzlich an die Schulen versandt wurde.

•          Einmal pro Quartal erhalten die Schulen darüber hinaus einen Newsletter mit neuen Fortbildungsmöglichkeiten und Literaturhinweisen.

•          Weiterhin findet auf Schul- und Studienleiterdienstversammlungen eine Sensibilisierung in diesem Themenbereich statt und es gibt ein Gewaltmonitoring an Schulen.

•          Auch die bestehenden Maßnahmen zur Demokratiebildung und Diversitätsorientierung sowie die Kulturelle Bildung dienen dazu, einen kritischen Blick einzunehmen und Haltung zu zeigen.

Die Auftaktstudie zum Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) „Rassistische Realitäten – wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?“ des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) zeigt, dass viele Menschen in Deutschland bereit sind zu Engagement gegen Rassismus“, so Ministerin Prien. „Diese Haltung gilt es zu unterstützen und zu stärken und Kindern und Jugendlichen möglichst frühzeitig diese Werte zu vermitteln.“

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